„Müssen positive Zukunfsperspektive für Bauernfamilien schaffen“
BEZIRK SCHÄRDING. Reger Andrang herrschte bei einer Informationsveranstaltung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, die in Münzkirchen abgehalten wurde.
Im Zuge der Veranstaltung, bei welcher zahlreiche Landwirte aus dem gesamten Bezirk Schärding anwesend waren, wurde über Ziele und Herausforderungen den Agrarpolitik referiert. Vortragende waren LAbg. und Präsidentin der Landwirtschaftskammer Michaela Langer-Weninger und Kammerdirektor Karl Dietachmair. Im Zuge ihres Vortrages informierte die Kammer-Präsidentin die anwesenden Besucher über die Ziele der Agrarpolitik. Diese sind unter anderem eine positive Zukunftsperspektive für Bauernfamilien zu schaffen sowie die Absicherung der Agrarfinanzierung auf EU-, Bundes und Landesebene. Kritik übte Langer-Weninger am beschlossenen Glyphosat-Verbot. „Konsequenzen des Verbotes sind mehr selektive Herbizide und mehr mechanische Bodenhaltung. ein höheres Erosionsrisiken sowie mehr Aussetzung von Kohlenstoffdioxid“, so die Präsidentin, die weiters die Forderungen der Landwirtschaftskammer an die künftige Regierung präsentierte.
Forderungen an Regierung
Diese sind unter anderem ein Nationaler Ausgleich allfälliger EU-Mittelkürzungen, die Erhöhung der bäuerlichen Mindestpension durch eine Senkung des fiktiven Ausgedinges, der Wegfall der Einheitswertgrenze und die Erhöhung der Umsatzgrenze für die Buchführungspflicht. Weiters berichtete Langer-Weninger, dass internationale Handelskonflikte die Agrarmärkte belasten. Auch ein geregelter Austritt des Vereinigte Königreiches aus der Europäischen Union ist für die Kammerpräsidentin sehr wichtig. „Ein harter Brexit würde viele Probleme mit sich bringen. Es könnte ein massiver Druck am Binnenmarkt und auf Agrarmärkten entstehen. Nach der Austrittsphase brauchen wir dringend ein EU-Freihandelsabkommen mit Großbritannien.“ Auch am heimischen Holzmarkt sieht Langer-Weninger viel Verbesserungspotenzial. „Heimisches Holz muss Vorrang haben. Hierbei wäre es hilfreich, wenn im privaten und im öffentlichen Bereich mehr aus Holz gebaut werden würde“.
Allgemeine Trends
Kammerdirektor Karl Dietachmair berichtete in Münzkirchen über allgemeine Trends in der Landwirtschaft. So ist die Europäische Union zum weltweit führenden Agrar- beziehungsweise Lebensmittelexporteur aufgestiegen. Auch berichtete Dietachmair darüber, dass der attraktive Arbeitsmarkt - vor allem in Oberösterreich - in Konkurrenz mit der Landwirtschaft steht und von einer steigenden Tendenz von „Quereinsteigern“ in der Landwirtschaft.
Zukünftige Herausforderungen
Die zukünftigen Herausforderungen für die Landwirtschaft sind laut dem Kammerdirektor unter anderem die Bewältigung des Klimawandels, eine Sicherstellung eines entsprechenden Fachkräftenachwuchses auf allen Qualitifikationsebenen.
Zum Abschluss der Veranstaltung bat Präsidentin Langer-Weninger die Landwirte auch in Zukunft zusammenzuhalten. „Nur wenn wir gemeinsam ein einem Strang ziehen, können wir etwas bewegen.“
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