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Unterschriftenaktion gegen geplanten Kunstrasenplatz in Natternbach

Sabrina Lang, 09.07.2019 17:56

NATTERNBACH. Der geplante Kunstrasenplatz in der Gemeinde Natternbach sorgt weiter für Diskussion. Während im Gemeinderat der Grundtausch zwischen Gemeinde und der Schmidbauer Gmbh (IKUNA) beschlossen wurde, wollen die Anrainer des geplanten Kunstplatzes mit einer Unterschriftenaktion die Errichtung verhindern.

Helga Klaffenböck, Lucia Wagner und Martina Mayr sind drei der vier Anrainerinnen, die eine Unterschriftenaktion gegen den Kunstrasenplatz starten.
photo_library Helga Klaffenböck, Lucia Wagner und Martina Mayr sind drei der vier Anrainerinnen, die eine Unterschriftenaktion gegen den Kunstrasenplatz starten.

Helga Klaffenböck, Martina Mayr, Lucia Wagner und Manuela Klaffenböck stellen eines klar: „Wir sind für den Fußball und dafür, dass ein Trainingsplatz gebaut wird. Aber wir sind definitiv gegen einen Kunstrasenplatz“. Was den vier Frauen sauer aufstößt: direkt vor ihren Wohnhäusern soll dieser neue Trainingsplatz errichtet werden. Die gefürchtete Folge: ein Ganzjahresspielbetrieb, damit verbundener Lärm und Eingriff in die Privatsphäre und vor allem die Auswirkungen auf die Umwelt. Tips hatte in der Ausgabe 19/2019 über die Kunstrasendebatte berichtet. „Wir wollen, dass den Menschen in Natternbach wirklich bewusst wird, dass es ein Kunstrasenplatz werden soll und dass die Auswirkungen auf unsere Kinder ist nicht abschätzbar sind“, sind sich die vier Frauen einig.

Mit Unterschriften gegen Kunstrasenplatz

Die vier Anrainerinnen wollen mit einer Unterschriftenaktion gegen den Kunstrasenplatz in der Gemeinde mobil machen. Sammeln sie genug Unterstützungserklärungen, muss das Thema im Gemeinderat behandelt werden. „Ein normaler Trainingsplatz kann gerne gebaut werden“, stellen die Frauen klar.

Platz liegt ungünstig

Rudolf Harasek von den Grünen Natternbach äußert ebenfalls Bedenken rund um den Kunstrasen. Er und seine Fraktion haben dem Grundtausch in der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht zugestimmt: „Der geplante Kunstrasenplatz würde an der ungünstigen Position, in der Nähe eines Baches, im Überschwemmungsgebiet und windanfälligen Stelle gebaut“, meint Harasek. Gummigranulat, das in den Kunstrasenplatz eingearbeitet wird, werde durch Wind und Regen weitergetragen, gelange in Bäche und Wiesen und hätte negative Auswirkungen auf die Umwelt, so die Bedenken. „Es geht uns um den Klimaschutz und die Vermeidung der Vermüllung durch Mikroplastik. Das Grundwasser ist ebenso in Gefahr wie die ganze Umgebung durch die Verfrachtung durch den Wind. Das Zeug ist giftig“, so Harasek und meint plakativ: „Es kommt ja auch keiner auf die Idee einen Autoreifen abzuschlecken“. „Wir hätten gerne, dass der Gemeinderat bei allen Entscheidungen den Klimaschutz mitdenkt“, ergänzt Angela Panhölzl (Grüne). Die Grünen wollen in der nächsten Gemeinderatssitzung einen neuen Antrag gegen den Kunstrasenplatz stellen.

Geregelter Spielbetrieb

Bürgermeister Josef Ruschak (ÖVP) kann die Bedenken der Kritiker zwar verstehen, stellt aber klar, dass sich die Lärmbelästigung in Grenzen halten wird, da ein Spielbetrieb von Jänner bis März lediglich bis 21 Uhr zulässig sein soll. In Punkto Umweltverträglichkeit meint der Bürgermeister, dass alle Vorkehrungen getroffen würden, die eine Verunreinigung der Natur ausschließen. Das Granulat werde weder mit dem Wind verblasen noch könne es sich den Weg ins Grundwasser bahnen. „Es gibt natürlich eine gewisse Abnützung aber diese verschwindet nicht, sondern bleibt am Platz und wird später entsorgt“, erklärt Ruschak. „Es ist alles getestet worden und es gibt nichts was schädlich sein soll. Außerdem dürfe man dann auch nicht mit dem Auto fahren, wo ebenfalls Gummiabrieb der Reifen entsteht“.

Vorteile für Gemeinde

Im weiteren sieht der Bürgermeister durch den Bau des Kunstrasenplatzes Vorteile für die Gemeinde. Durch den Grundtausch, könne IKUNA-Eigentümer Albert Schmidbauer das Naturresort am alten Trainingsplatz um weitere Hotels erweitern, was wiederum neue Gäste nach Natternbach bringe. Ruschak meint: „Wenn wir den Kunstrasenplatz nicht bauen, gibt es zehn andere Gemeinden, die nur darauf warten“. Die Förderquote für den Kunstrasenplatz liegt vom Land bei 60 Prozent. Ein normaler Rasenplatz werde gar nicht gefördert.


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Thomas
Thomas
11.07.2019 10:32

Satzzeichen sind keine Rudeltiere

Der Betreff sagt alles.

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Florian
Florian
11.07.2019 10:11

Lächerlich

Meine sehr geehrten Damen, ich finde es äußerst scheinheilig dieses Thema unter das Licht des Klimaschutzes zu stellen. Ihr Anliegen, dass Sie eventuell durch den Lärm gestört werden, ist das Ausschlaggebende und einzige in meinen Augen. Im Kommentar von Herr Harasek sehe ich eine gewisse Ironie zu dem Anliegen der Damen. Den wenn Sie sich wirklich für den Klimaschutz interessieren, wissen Sie auch sicher das ca. 1/3 des Mikroplastik durch den Abrieb von Autoreifen entsteht und dieser weitaus mehr Schäden für die Umwelt hat. Deshalb frage ich Sie meine Damen, verzichten Sie auch auf ihr Auto zum Wohle unserer unmittelbaren Umwelt? Leisten Sie ansonsten einen Beitrag für den Klimaschutz und Erhaltung der Natur? Oder erfolgt dies nur, wenn Sie einen Vorwand zum erhalten Ihres Lebensstandard brauchen? Mit freundlichen Grüßen

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Keksi
Keksi
10.07.2019 20:21

Gegen Kunstrasenplatz!!!

Ich bin Gegen den Kunstrasen!!!!!! Meine stimme habt Ihr!!

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