Im Kampf gegen den Tod: 20-jähriger wird zum Lebensretter
NEUMARKT/WIEN. Es sollte ein lustiger Vereinsausflug nach Wien werden, der mit einem Glaserl Wein und einer Jause beim Heurigen den gemütlichen Ausklang findet. Doch das Leben spielt gerne andere Stücke und es könnte schnell enden, wenn es Menschen wie Stefan Demelbauer aus Neumarkt nicht gäbe.
Nach einer Stadtführung durch die Bundeshauptstadt, dem Genuss einer Tüte Eis und einer kleinen Bergtour wollte es sich die Reisegruppe beim Heurigen gemütlich machen. Eines der mitgereisten Vereinsmitglieder war gerade dabei, ein Glas Wein zu bestellen, als er plötzlich zusammenbrach. Geschockt und ratlos blieb der Rest der Gruppe zurück, unter ihnen der 20-jährige Stefan Demelbauer aus Neumarkt, ausgebildeter Rettungssanitäter. „Er fiel einfach um und atmete nicht mehr richtig“, schildert Demelbauer das Szenario. Ohne nachzudenken startete Demelbauer damit den Mann zu reanimieren.
Gemeinsame Erste Hilfe
„Am Anfang ist es mit Sicherheit ein bisschen ein Schock, aber nach ein paar Sekunden weiß man, was man zu tun hat“, erzählt der Neumarkter, der schließlich auch von anderen anwesenden Personen bei der Ersten Hilfe unterstützt wurde. Einige Minuten kämpfte man um das Leben des Freundes, alles ging Hand in Hand. Herzdruckmassage und Beatmung, immer abwechselnd. Kurze Zeit später trafen die alarmierten Rettungskräfte der Berufsrettung Wien und der Feuerwehr ein, um den Mann ins Krankenhaus zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt war dieser stabil und überlebte dank der Ersthelfer. „Ohne Erste Hilfe wäre für ihn die Chance zu überleben wohl sehr gering gewesen“, meint Demelbauer. Für ihn war es die erste Reanimation eines Menschen in seinem privaten Umfeld. Im Dienst als Rettungssanitäter hatte er schon zwei Mal Menschen reanimiert. Erste Hilfe ist für ihn selbstverständlich.
Zweiten Geburtstag geschenkt
„Man kann nichts falsch machen. Nur nichts zu tun ist das Schlimmste“, so der Neumarkter. Seinem Vereinskollegen konnte der 20-jährige einen zweiten Geburtstag schenken. „Man ist natürlich froh und auch ein bisschen stolz, dass man richtig reagiert hat“, so der Lebensretter, der vor zwei Jahren die Ausbildung zum Rettungssanitäter abschloss und auch seinen Zivildienst beim Roten Kreuz absolvierte. Natürlich gäbe es auch Situationen, die oft nahegehen: „Verkehrsunfälle oder Suizidversuche bleiben oft länger im Hinterkopf, aber man darf sich nicht zu sehr damit beschäftigen“, so der 20-jährige. Dennoch: „Ich kann es jedem empfehlen die Ausbildung zu machen, ich habe es noch keinen einzigen Tag bereut“, so Demelbauer. „Menschen zu helfen macht einfach immer Spaß“.
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