
BRASILIEN. Eine aktuelle Hitzewelle hat Brasilien fest im Griff und führt zu mehreren Warnungen für fast 3.000 Städte im Land.
In Rio de Janeiro wurde am Sonntag mit 42,5 Grad ein neuer Höchstwert für November gemessen, während es sich am gestrigen Dienstag aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit laut mehreren Medienberichten wie 58,5 Grad angefühlt haben soll. Aufgrund der heißen Temperaturen laufen Klimageräte aktuell auf Hochtouren und führen zu einem Rekordstromverbrauch im ganzen Land. Mehr als hundert Millionen Menschen sind von der Hitzewelle betroffen, die voraussichtlich bis mindestens Freitag anhalten wird. Die Behörden führen die extremen Temperaturen auf das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel zurück.
Rekordtemperaturen in São Paulo und hoher Energieverbrauch
Die Stadt São Paulo verzeichnete am Dienstagnachmittag Durchschnittstemperaturen von 37,3 Grad. Die Bevölkerung sieht sich mit einer ungewohnten Belastung durch die extremen Temperaturen konfrontiert. Die Straßenhändler und Einwohner beschreiben die Hitze als unerträglich, insbesondere für diejenigen, die draußen arbeiten. Die Hitzewelle kam mehr als einen Monat vor dem Beginn des Sommers auf der Südhalbkugel und trieb den Energieverbrauch in Brasilien auf Rekordniveau. Am Montagnachmittag erreichte der Stromverbrauch erstmals 100,95 Gigawatt. Der starke Anstieg der Temperaturen zwingt die Menschen, vermehrt auf Klimaanlagen, Ventilatoren und Kühlschränke zurückzugreifen. Um den gestiegenen Strombedarf zu decken, aktiviert der nationale Netzbetreiber ONS vermehrt thermoelektrische Anlagen.
Ursachen der Hitzewelle
Die Hitzewelle wird auf das El-Niño-Phänomen und den Klimawandel zurückgeführt. Die Nationale Wetterbehörde Inmet hat rote Warnungen für einen Großteil des Landes ausgesprochen. Das deutet darauf hin, dass die Temperaturen fünf Grad über dem Durchschnitt liegen könnten und eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Die Hitzewelle und der Rekordverbrauch von Elektrizität in Brasilien sind laut Experten alarmierende Anzeichen für die Auswirkungen des Klimawandels. Experten betonen, dass extreme Wetterphänomene aufgrund von Treibhausgasemissionen weiter zunehmen werden und Hitzeperioden vermutlich noch länger und intensiver werden.