Weitere Attacken drohen: Unkontaktiertes Volk tötet Holzfäller in Peru
PERU. In Peru kam es einen Monat nach dem Auftauchen der Mashco Piro, einem unkontaktierten Volk im Amazonas-Gebiet, zu einer tödlichen Auseinandersetzung mit Holzfällern.
Im vergangenen Juli wurde das von der Außenwelt isoliert lebende Volk der Mashco Piro im Südosten von Peru in der Nähe von Abholzungsgebieten gesichtet – nun kam es zu einem tödlichen Zwischenfall. Bei einem Zusammenstoß zwischen Indigenen aus dem unkontaktierten Volk und Holzfällern im peruanischen Amazonasgebiet sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Indigenen sollen die Arbeiter laut der Indigenenorganisation Fenamad mit Pfeilen erschossen haben. Zudem sollen zwei weitere Menschen seit dem Zwischenfall am Fluss Parianamu vermisst werden.
Konflikt bahnte sich an
Der Verband, der den Angehörigen der Opfer sein Beileid aussprach, sieht die Eskalation als direkte Folge der Entscheidung der peruanischen Regierung, Forstarbeiten in der Nähe der Siedlungsgebiete der Mashco Piro zuzulassen. Diese hatte bereits im Juli – als 50 Mashco Piro in der Nähe des Dorfes Monte Salvado gesichtet wurden – vor möglichen Konflikten gewarnt. Neben einem gewaltsamen Aufeinandertreffen warnte Fenamad auch vor von Holzfällern eingeschleppten Krankheiten, die das Volk auslöschen könnten.
Abholzungsfirmen roden in Mashco-Piro-Gebiet
Die Mashco Piro gelten als das größte unkontaktierte Volk der Welt. Das indigene und aus nomadischen Jägern und Sammlern bestehende Volk lebt normalerweise von der Außenwelt isoliert in den entlegenen Regionen des Amazonas-Regenwaldes. In diese Gebiete sind zuletzt aber vermehrt Abholzungsfirmen vorgestoßen. Laut Survival International sollen in der Region zudem Straßen in Längen von insgesamt 200 Kilometern angelegt worden sein.
Survival International zufolge haben die Mashco Piro zudem bereits Mitte Juli ihren Widerstand zum Ausdruck gebracht und sich bei dem indigenen Volk der Yine, das nicht unkontaktiert ist, wütend darüber beklagt, dass Holzarbeiter in ihre Ländereien eingedrungen seien.
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