Geheimnisvolle Bruchstücke: Aufruf zur Meteoritensuche in Niederösterreich
NIEDERÖSTERREICH. Ein geheimnisvoller Meteoritenschwarm erhellte kürzlich den Himmel über Niederösterreich. Bruchstücke des Feuerballs sollen zwischen Lembach und Bachlerboden niedergegangen sein und warten auf ihre Entdeckung. Das Naturhistorische Museum Wien ruft zur Suche auf – mit etwas Glück findet sich ein Stück des Kosmos in heimischer Erde.
Am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, gegen 21:30 Uhr, erlebte der Himmel über Niederösterreich ein atemberaubendes Naturschauspiel: Ein heller Feuerball explodierte und löste einen Meteoritenschwarm aus, dessen Bruchstücke zwischen den Ortschaften Lembach und Bachlerboden in der Gemeinde Haag niedergingen. Das Naturhistorische Museum Wien bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe, um diese seltenen Stücke extraterrestrischen Ursprungs zu finden und der Wissenschaft zugänglich zu machen. Ein oder zwei faustgroße Meteoritenstücke sowie mehrere kleinere Fragmente werden vermutet.
Jeden Tag fallen rund 100 Tonnen extraterrestrisches Material – meist in Form von Staub – auf die Erde. Doch wenn größere Objekte die Atmosphäre durchqueren, wird es spektakulär. Durch die hohe Geschwindigkeit und den dabei entstehenden Reibungswiderstand erhitzt sich die Oberfläche des Meteoriten stark und ionisiert die umgebenden Luftmoleküle, was den charakteristischen hellen Lichtstreifen erzeugt. Bei kleineren Objekten entsteht ein Sternschnuppeneffekt, größere Stücke hingegen entfalten ein intensives Leuchtphänomen, das als Feuerball bezeichnet wird.
Meteoritenfunde sind wissenschaftlich von hohem Interesse. Der Großteil der Meteoriten besteht aus Stein und enthält bis zu 20 % Eisen. Dies verleiht ihnen ein relativ hohes Gewicht, das sich deutlich von herkömmlichen Steinen abhebt. Die Oberfläche schmilzt bei ihrem rasanten Eintritt in die Erdatmosphäre und erstarrt als schwarze, matte Kruste. Liegen die Objekte länger auf der Erde, kann ihre Oberfläche bräunlich werden – eine Folge der Rostbildung im Eisenanteil.
So erkennt man einen Meteoriten
Falls Sie in den kommenden Tagen im Suchgebiet unterwegs sind, achten Sie auf folgende Merkmale:
- Meteoriten sind schwerer als gewöhnliche Steine gleicher Größe.
- Die Oberfläche ist glatt und matt, meist schwarz oder rostbraun, niemals glänzend.
- Meteoriten sind schwach magnetisch und nicht porös.
- An abgebrochenen Stellen oder Bruchkanten können sich metallische Einschlüsse oder kreisförmige Strukturen zeigen. Die innere Färbung ist meist heller als die Oberfläche.
Wer auf ein mögliches Fundstück stößt, meldet sich bitte beim Naturhistorischen Museum Wien. Fotos und Infos an die Kuratorin der Meteoritensammlung an die Mail-Adresse andrea.patzer@nhm.at schicken.
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