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Joel Schwärzler – Jahresbilanz 2024 und die großen Fußstapfen von Dominic Thiem

Tips Logo Online Redaktion, 26.12.2024 10:37

Joel Schwärzler kann stolz auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Österreichs Nachwuchsspieler feierte zahlreiche Erfolge und schaffte den Übergang vom Junioren- zum Herrentennis bravourös. Nach dem Rückzug von Dominic Thiem als Profispieler ruhen nun die Hoffnungen vieler österreichischer Tennisfans auf dem Vorarlberger. (Update am 02.01.2025)

Viele Erfolge für Joel Schwärzler im Jahr 2024; Foto: gerd2709
Viele Erfolge für Joel Schwärzler im Jahr 2024; Foto: gerd2709

Die Liste der Erfolge von Joel Schwärzler im Jahr 2024 ist lang:

Nummer eins der Jugendweltrangliste

Nicht zuletzt durch seine starke Form am Ende des Jahres 2023 mit dem Sieg bei den ITF Junior Finals erklomm Joel Schwärzler zu Beginn des Jahres 2024 die Spitze der Jugendweltrangliste. Dieses Kunststück gelang von den heimischen Akteuren bisher nur Thomas Muster. Dominic Thiem schaffte es auf Rang 2 bei den Junioren.

Erste Erfolge auf Challenger Ebene

Joel Schwärzler schaffte es 2024 sich nicht lange auf bei ITF Turnieren aufzuhalten und gleich auf die ATP Challenger Tour zu wechseln. Bei seinem fünften ITF Bewerb in diesem Jahr gelang ihm der Einzug ins Finale, danach spielte der 18-jährige hauptsächlich auf der Challenger Tour.

In Tallahassee, der Hauptstadt Floridas, gewann er im April sein erstes Match auf Challenger Ebene und erreichte mit einem weiteren Sieg ins Viertelfinale. Anfang Mai gelang ihm dies auch beim „Heimturnier“ in Mauthausen, wo der Vorarlberger auch Mannschaftsmeisterschaft spielt.

Titel beim ATP Challenger Turnier in Skopje

Mit nur 18 Jahren gewann Joel Schwärzler Ende Mai 2024 seinen ersten Titel bei einem Challenger Event, der zweiten Turnierebene nach der ATP Tour. Mit dem glatten Finalsieg gegen den Polen Kamil Majchrzaks stieß der Vorarlberger unter die Top 400 der Weltrangliste vor. Im Race to Jeddah, der U21 Jahreswertung der ATP, stand Schwärzler kurzzeitig unter den Top Ten.

Grand Slam Titel im Juniorendoppel bei den French Open

Der nächste Titel folgte wenig später. Joel Schwärzler holte mit seinem norwegischen Partner Nicolai Budkov Kjaer den Doppeltitel im Juniorenbewerb der French Open. Er ist der vierte Österreich der im Juniorendoppel ein Major Turnier gewann. Sein großes Ziel auch im Einzel zu gewinnen, fand mit der Drei-Satz-Niederlage im Semifinale sein überraschendes Ende. Der Vorarlberger wurde jedoch mit einer Wild Card für den Hauptbewerb von Kitzbühel getröstet.

Erste Auftritte auf der ATP-Tour

Sowohl bei den Generali Open in Kitzbühel als auch beim ATP Turnier in der Wiener Stadthalle wurde Schwärzler mit einer Wild Card ausgestattet und durfte seine ersten Erfahrungen auf der ATP Tour sammeln. Gegen Thiago Seyboth Wild in Kitzbühel und Alexander Zverev in Wien gab es aber naturgemäß wenig zu holen.

Staatsmeistertitel mit dem Union Stein&Co Mauthausen

Im September holte Joel Schwärzler mit dem Union Stein&Co Mauthausen den Staatsmeistertitel in der Tennisbundesliga. Im Finale wurde der TC Schwaz mit 6:3 besiegt. Schwärzler gewann wie schon in zwei Gruppenspielen zuvor Einzel und Doppel ohne einen Satz abzugeben.

Weltrangliste: von Platz 1148 auf 330

Joel Schwärzler konnte 2024 viele Punkte für die ATP Weltrangliste sammeln. Auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte auf der Challenger Tour nicht mehr ganz so gut lief wie im Frühling, bei den Turnieren in Valencia und Drummondville holte Schwärzler im Herbst aber noch wichtige Punkte für die Weltrangliste. Ihm gelang im Lauf des Jahres ein Riesensprung von Rang 1148 auf 330. Damit schaffte sich der 18-jährige eine gute Ausgangsposition für 2025.

Nachfolge von Dominik Thiem oder Melzer 2.0?

Nach dem Rückzug von Dominik Thiem aus dem Profitennis sprechen viele Experten von Joel Schwärzler als Nachfolger des Lichtenwörthers. Alex Antonitsch meint auf einer Pressekonferenz in Kitzbühel mit einem Lächeln, dass Schwärzler von der Spielanlage eher ein Melzer 2.0 sei ein neuer Thiem. Tatsächlich hat der Vorarlberger mit seinem ehemaligen Trainer viel gemeinsam. Wie Melzer ist er Linkshänder, schlägt die Rückhand beidhändig, serviert mit sehr viel Effet und verfügt über ein starkes Netzspiel.

Doch trotz dieser Ähnlichkeiten sollte man fair bleiben und es dem Vorarlberger zugestehen zu einer eigenen Tennispersönlichkeit zu reifen. Er selbst hält auch nichts von diesen Vergleichen und möchte als Spieler seinen eigenen Weg gehen. Nach seinen Vorbildern befragt, meint der Österreicher, er habe viele Vorbilder. Recht so.

Joel Schwärzler wird, wenn er von Verletzungen weitgehend verschont bleibt, den österreichischen Tennisfans noch viel Freude bereiten. Ihm die Latte dorthin zu legen, wo einst ein Dominic Thiem, ein Jürgen Melzer oder ein Thomas Muster stand, wäre jedoch zum jetzigen Zeitpunkt überzogen und kontraproduktiv.

Neuer Trainer für Joel Schwärzler: Juan Ozón-Llácer aus Spanien

Ende September wurde verlautbar, dass Joel Schwärzler und sein jahrelanger Trainer Jürgen Melzer sich entschieden hatten, getrennte Wege zu gehen. Beide meinten, es mache mehr Sinn, wenn sich der junge Österreicher sein eigenes Team aufbaue und einen Trainer zur Verfügung habe, der rund um die Uhr für ihn da sei. Melzer hat ja als Sportdirektor des ÖTV viele Aufgaben. 

Ende des Jahres wurde bekanntgegeben, dass Joel Schwärzler nun von Juan Ozón-Llácer trainiert wird, der ihn schon bei den Erste Bank Open in Wien betreut hat. Auf Instragram äußert der Vorarlberger seine Vorfreude auf die gemeinsame Arbeit mit dem spanischen Coach.

Ausblick 2025

Mit dem 2024 erspielten Weltranglistenplatz 330 hat sich Joel Schwärzler eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das kommende Jahr geschaffen. Der Vorarlberger wird damit zumindest bei den niedriger dotierten ATP Challenger Turnieren im Hauptbewerb stehen und nicht Qualifikation spielen müssen. Eine gute Voraussetzung um den nächsten Schritt zu machen.


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