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Rekordzahlen im Tierschutz: Jedes vierte Haustier ausgesetzt

Tips Logo Thomas Leitner, 28.01.2025 10:01

ÖSTERREICH. Das größte Tierheim Österreichs schlägt Alarm: Rekordzahlen an aufgenommenen Wild- und Haustieren, steigende Kosten und ein marodes Gebäude. Besonders dramatisch: Drei von vier Haustieren wurden ausgesetzt. Der Tierschutz steht vor großen Herausforderungen.

Jedes vierte Haustier wird ausgesetzt (Foto: stock.adobe.com/AnnKristin)
Jedes vierte Haustier wird ausgesetzt (Foto: stock.adobe.com/AnnKristin)

Das größte Tierheim Österreichs verzeichnet erschreckende Rekordzahlen. Mit insgesamt 3.201 Wildtieren und 7.000 Schwalben, die vergangenes Jahr aufgenommen wurden, zeigt sich die wachsende Dringlichkeit, Wildtiere besser zu schützen. Besonders die Schwalbenrettung während der Hochwasserkatastrophe war eine Mammutaufgabe, die das Engagement von rund 1.500 Freiwilligen erforderte.

Auch die Zahl der Kleintiere im Heim ist besorgniserregend. 1.139 Kaninchen, Meerschweinchen und andere kleine Heimtiere mussten aufgenommen werden, weil ihre Besitzer die Verantwortung nicht mehr tragen konnten. Ganze 946 dieser Tiere wurden von ihren Eigentümern abgegeben – eine Zahl, die auf mangelnde Aufklärung über die Verpflichtungen der Tierhaltung hinweist.

Tiere oft achtlos zurückgelassen

Noch alarmierender ist jedoch die Statistik ausgesetzter Tiere. Drei von vier im Tierheim aufgenommenen Haustieren wurden von ihren Besitzern zurückgelassen. Nur 26 Prozent der Tiere finden den Weg zurück zu ihren Eigentümern, was die Wichtigkeit des Chippens und Registrierens unterstreicht. Besonders tragisch ist die steigende Anzahl ausgesetzter kranker Tiere, die oft intensiver Pflege bedürfen.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es Lichtblicke: Über 2.300 Tiere fanden im letzten Jahr ein neues Zuhause. Hunde und Katzen sind bei Adoptanten besonders beliebt, wodurch mehr als 70 Prozent der Haustiere erfolgreich vermittelt werden konnten.

Die Belastung durch Fundtiere bleibt jedoch immens. Mit 3.883 Fällen machen sie fast zwei Drittel aller Aufnahmen aus. Dies zeigt, wie notwendig eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Behörden und Tierschutzorganisationen ist.

Kosten für Futter, Energie und Materialien steigen

Doch die Herausforderungen enden nicht bei der Versorgung der Tiere. Die Kosten für Futter, Energie und Materialien steigen kontinuierlich. Zudem ist das Tierheimgebäude aufgrund des instabilen Untergrunds dringend sanierungsbedürftig. Tierschutz Austria ruft daher dringend zu Spenden auf, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und den Tieren weiterhin Schutz und Sicherheit zu bieten.


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