Eilmeldung: Touristen fliehen vor Vulkanausbruch in Italien
SIZILIEN. Der Vulkan Ätna auf der italienischen Insel Sizilien ist am Montagmorgen ausgebrochen. Große Rauch- und Aschewolken stiegen kilometerhoch in den Himmel. Vulkangestein, heiße Gase und Lava traten aus dem Krater aus.
Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) meldete mehrere Explosionen in den frühen Morgenstunden. Berichten zufolge beschränkt sich die Aktivität derzeit auf die Südostflanke des Vulkans, wo sich ein rund 200 Meter breiter Schlot befindet. Geologen gehen davon aus, dass ein Teil des Kraterrandes eingestürzt ist. Dabei entstand ein pyroklastischer Strom – eine gefährliche Mischung aus Gas, Asche und Gesteinsfragmenten, die sich rasch den Hang hinunterbewegte.
Touristen fliehen panisch
Der Ausbruch ereignete sich in einem Gebiet, das bei Touristen sehr beliebt ist. Jährlich besuchen rund 1,5 Millionen Menschen den Ätna. Viele Wanderer waren nahe dem sogenannten „Tal des Löwen“ unterwegs, dem höchsten Punkt, bis zu dem touristische Ausflüge erlaubt sind. Videos auf Social Media zeigen Menschen, die in Panik den Berg hinunterlaufen. Glücklicherweise gibt es bisher keine Berichte über Verletzte.
Warnung für den Flugverkehr
Obwohl die Flughäfen in Catania und Palermo geöffnet bleiben, kam es zu Flugumleitungen. Eine Warnung für den Luftraum wurde ausgegeben, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen. Einige Flüge aus Catania mussten nach Palermo umgeleitet werden.
Einer der aktivsten Vulkane weltweit
Der Ätna zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Der aktuelle Ausbruch wird als strombolianisch eingestuft. Dabei kommt es durch Gasansammlungen in der Magmakammer zu regelmäßigen Explosionen. Die letzte vergleichbare Eruption ereignete sich 2014. Der rund 3.300 Meter hohe Stratovulkan liegt an der geologischen Bruchlinie zwischen der afrikanischen und der eurasischen Platte. Seine Aktivität wird seit Jahrhunderten dokumentiert, und er prägt das Landschaftsbild sowie das Leben auf Sizilien maßgeblich. Trotz seiner Gefährlichkeit gilt er als relativ gut überwachter und erforschter Vulkan.
Lage bleibt angespannt
Die Behörden beobachten die Entwicklung weiterhin genau. Auch wenn das Ausmaß derzeit begrenzt ist, bleibt die Lage angespannt. Der Zivilschutz ist in Alarmbereitschaft, weitere Ausbrüche sind nicht ausgeschlossen.
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