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Dieses deutsche Unternehmen zahlt 400.000 Euro für Kündigung

Tips Logo Verena Beneder, LL.B., 05.06.2025 16:11

DEUTSCHLAND. Der Volkswagen Konzern steht vor einem der größten Umbrüche seiner Geschichte. Rund 20.000 Beschäftigte haben sich bereit erklärt, den Konzern bis spätestens 2030 freiwillig zu verlassen. Möglich machen das Abfindungen, die in Einzelfällen bis zu 400.000 Euro betragen sollen.

Symbolbild: Eduard Stebner/stock.adobe.com
Symbolbild: Eduard Stebner/stock.adobe.com

Der Stellenabbau ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, mit dem Europas größter Autobauer auf den wachsenden Druck durch Elektromobilität, chinesische Konkurrenz und eine schwächelnde Konjunktur reagiert.

35.000 Stellen sollen wegfallen

Insgesamt will VW bis Ende des Jahrzehnts rund 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen – das entspricht etwa einem Drittel der inländischen Belegschaft. Der Personalabbau erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis, betriebsbedingte Kündigungen oder Werksschließungen sind laut Unternehmen ausgeschlossen. Abfindungen werden je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit individuell berechnet. Laut Medienberichten sind Beträge von bis zu 400.000 Euro möglich – insbesondere bei langjährigen Beschäftigten. Die meisten Mitarbeiter scheiden über Modelle wie Teilrente, Vorruhestand oder Aufhebungsverträge aus. Bei Teilrente ist allerdings keine zusätzliche Abfindung vorgesehen.

Umstrukturierung ist notwendig

Der Wegfall der Stellen ist nicht nur ein Sparprogramm, sondern auch eine Reaktion auf Veränderungen im Markt. Rückläufige Absatzzahlen in Europa, hohe Investitionen in Elektromobilität und der Preis- und Innovationsdruck durch chinesische Hersteller setzen VW massiv unter Druck. Finanzvorstand David Powels nannte überhöhte Investitionen, niedrige Margen bei E-Autos und zu hohe Fixkosten als zentrale Probleme. Das Unternehmen strebt jährliche Einsparungen von rund 1,5 Milliarden Euro an.

Golf-Produktion zieht nach Mexiko um

Die Umstrukturierung trifft auch den beliebten VW Golf. Die Stückzahlen des einstigen Verkaufsschlagers sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken – von über einer Million Fahrzeugen im Jahr 2015 auf rund 300.000 im Jahr 2024. Die Produktion des VW Golf wird ab 2027 vollständig vom Stammwerk Wolfsburg nach Mexiko verlagert.

Wolfsburg Werk im Wandel

Auch das Werk Wolfsburg, über Jahrzehnte das Herz der deutschen Automobilindustrie, steht vor Veränderungen. Ab 2027 sollen ausschließlich Elektrofahrzeuge produziert werden. Während der Übergangsphase ist eine temporäre Vier-Tage-Woche vorgesehen. Um Produktionslücken zu vermeiden, sollen die Beschäftigten im Vorfeld zusätzliche Schichten leisten.


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