Update zum Amoklauf in Graz: Polizei informiert über aktuellen Ermittlungsstand
GRAZ. Der unfassbare Amoklauf in Graz hat am Dienstag, 10. Juni 2025, ganz Österreich erschüttert. Zwei Tage nach der Tragödie hat die Polizei Steiermark nun ein Update zum aktuellen Ermittlungsstand gegeben.

„Rund 48 Stunden nach dem Amoklauf in einer Schule in Graz informieren wir gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Graz in einer Pressekonferenz über den aktuellen Ermittlungsstand“, so die Polizei Steiermark auf X.
Update zum Täter vom Amoklauf in Graz
Brigadier Michael Lohnegger, Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, bestätigte, dass es sich beim Täter um einen 21-jährigen Österreicher handelt. Der junge Mann besuchte in der Vergangenheit die fünfte und sechste Klasse der betroffenen Schule und brach diese vor drei Jahren ab. Polizeilich war er bisher nicht auffällig. Der Täter war als sehr introvertiert bekannt und Teil vom Schützenverein. Er zog sich zunehmend in den virtuellen Raum zurück und zeigte kein Interesse an sozialen Unternehmungen. Seine große Leidenschaft war die Teilnahme an Online-Egoshotern. Gegenüber Mitschülern soll er jedoch nie Drohungen ausgesprochen oder aggressives Verhalten gezeigt haben.
Tathergang Amoklauf in Graz
Am Tattag betrat der Täter um 9:43 Uhr mit einem Rucksack voller Waffen und Munition das Schulgebäude durch den offiziellen Eingang. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwischen 350 und 400 Schüler im Gebäude. Im dritten Obergeschoss suchte der Täter zunächst eine Toilette auf. Dort legte er einen Waffengurt mit Jagdmesser an, setzte eine Schießbrille sowie ein Headset auf und bewaffnete sich entsprechend. Ab 9:57 Uhr begann er einen etwa sieben Minuten andauernden Amoklauf. Vom dritten Obergeschoss bewegte er sich in das zweite Stockwerk und erschoss wahllos Personen, darunter auch Schüler der fünften Klasse. Anschließend kehrte er ins dritte Obergeschoss zurück und tötete Schüler der siebten Klasse. Dabei schoss er auch eine versperrte Klassenzimmertür auf und feuerte gezielt auf die sich darin befindlichen Personen. „Aufgrund der aktuellen Verhältnisse gehen wir davon aus, dass er zu den Schülerinnen und Schülern keinen persönlichen Bezug hatte. Eine ermordete Lehrerin kannte er jedoch aus dem Unterricht“, so Lohnegger. Um 10:06 Uhr traf die erste Polizeistreife ein. Eine Minute später, um 10:07 Uhr, erschoss sich der Täter in der Toilette.
Funde bei Hausdurchsuchung
Bei der Hausdurchsuchung wurden ein handschriftlicher Brief sowie ein Video gefunden. „Das Video ist eine an die Familie gerichtete Entschuldigung für die Tat und ein allgemeiner Dank. Ein konkretes Motiv konnte nicht ermittelt werden“, erklärte Lohnegger. Zusätzlich wurde eine Rohrbombe entdeckt. Diese wies alle erforderlichen Komponenten auf, war jedoch nicht funktionsfähig. Eine schriftliche Aufzeichnung belegte, dass der gesamte Tatablauf bis ins kleinste Detail geplant war.
Alle Leichname wurden bereits obduziert, und ein Sachverständiger wurde zur weiteren Aufklärung hinzugezogen. Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren.
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