Yacht explodiert in Luxus-Hafen: Deutsches Kind bei Feuer-Inferno auf Mallorca schwer verletzt
MALLORCA. Ein sonniger Morgen in Port Adriano endet in Flammen: Eine Yacht explodiert beim Ablegen, drei deutsche Urlauber stark verletzt – ein Achtjähriger ringt auf Mallorca um sein Leben.

Um 9.13 Uhr zerreißt ein dumpfer Knall die Morgenidylle in Port Adriano, Mallorcas Schaufenster für Superyachten. Eine Motoryacht steht plötzlich in Flammen, Tanks detonieren, Funken regnen auf Nachbarboote. Webcam-Bilder zeigen, wie zwei Männer und ein Kind panisch über Bord springen, Sekunden bevor eine Feuerwand das Deck verschlingt.
Hafenarbeiter kappen die Leinen, schleppen das brennende Boot mit einem Arbeitsschiff auf einen freien Ponton. Feuerwehrteams aus Calvià bekämpfen den Brand, während eine pechschwarze Rauchsäule kilometerweit sichtbar wird. Nach zwanzig Minuten ist das Feuer aus – doch das Wrack sinkt, Ölbarrieren schirmen das Hafenbecken ab.
Verletzte Touristen, schockierte Insel
Drei deutsche Urlauber werden verletzt. Ein achtjähriger Junge erleidet schwere Verbrennungen und liegt im Universitätsklinikum Son Espases. Ein 35-Jähriger bricht sich beim Sprung ins Wasser den Arm, sein 33-jähriger Begleiter kommt mit Rauchvergiftung davon. Ärzte stufen den Zustand des Kindes und des 35-Jährigen als „ernst, aber stabil“ ein.
Zwischen Designer-Stores und Champagner-Bars herrscht plötzlich Ausnahmezustand: Sirenen heulen, Urlauber filmen, Rettungskräfte in Hitzeschutzanzügen löschen. „Wie in einem Actionfilm, nur ohne Happy End“, sagt eine britische Zeugin.
Offene Fragen zur Sicherheit
Ermittler der Guardia Civil vermuten eine Gasverpuffung im Motorraum – Hitze und defekte Entlüftung könnten das Gemisch entfacht haben. Wartungsprotokolle werden geprüft. Branchenkenner warnen seit Langem, dass kleinere Charterboote seltener kontrolliert werden als Superyachten.
Die Hafenverwaltung kündigt Sonderinspektionen an, um das Vertrauen der Urlauber zurückzugewinnen. Für die Familie des verletzten Kindes zählt jedoch nur die nächste Stunde auf der Intensivstation.
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