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Mallorca im Ausnahmezustand: Streiks und Blockaden bedrohen den Sommerurlaub

Tips Logo Thomas Leitner, 02.07.2025 12:48

MALLORCA. Der Ferieninsel Mallorca droht ein Sommer der Extreme: Gewerkschaften rufen zu Streiks und Blockaden auf, sogar der Flughafen soll lahmgelegt werden. Urlauber müssen mit massiven Einschränkungen rechnen.

Auch an der Playa de Palma sind Demos angekündigt. (Foto: Tom Leitner)
Auch an der Playa de Palma sind Demos angekündigt. (Foto: Tom Leitner)

Mallorca, die Sehnsuchtsinsel für Millionen Urlauber, droht im Juli zur Bühne eines massiven Arbeitskampfs zu werden. Nachdem die Gewerkschaften UGT und CCOO den Ausstand bereits angedeutet hatten, ist es jetzt offiziell: Ab dem 10. Juli treten die Beschäftigten im Gastgewerbe in den Streik. Besonders brisant ist dabei das Ziel der Aktion – der Flughafen Son Sant Joan in Palma. Mitten in der Hochsaison, wenn täglich Hunderttausende Urlauber auf der Insel landen oder abfliegen, sollen Zufahrten zu den Terminals blockiert werden. Wer an diesen Tagen reist, muss mit langen Staus, verpassten Flügen und chaotischen Zuständen rechnen.

Doch nicht nur der Airport steht im Fokus der Proteste. Auch in Mallorcas wichtigsten Ferienorten Alcúdia, Cala Millor, Magaluf, an der Playa de Palma und entlang der Hafenpromenade von Palma sind Demonstrationen angekündigt. Szenen wütender Streikender zwischen Sonnenanbetern und Familien im Badeurlaub sind damit programmiert. Insgesamt sind rund 180.000 Beschäftigte auf den Balearen zum Arbeitskampf aufgerufen – eine historische Dimension, die Hotels, Bars, Diskotheken und selbst Cateringdienste und Festsäle lahmlegen könnte.

Sommer der Extreme: Forderungen und Folgen

Die Gewerkschaften fordern bessere Löhne, mehr Personal und stabile Verträge. Viele Beschäftigte leiden seit Jahren unter schlechten Arbeitsbedingungen und enormer Arbeitsbelastung, während die Umsätze des Tourismussektors unaufhörlich steigen. Gerade in Hotels, Küchen und Servicebereichen stoßen Angestellte an ihre Belastungsgrenzen – und das zu Beginn eines Sommers, der erneut Temperaturen jenseits der 40 Grad erwarten lässt.

Die angekündigten Streiktage – 10., 18., 19., 25. und 31. Juli – treffen die Urlaubssaison mit voller Wucht. Geplant sind jeweils 24-stündige Arbeitsniederlegungen, begleitet von lautstarken Protesten und Blockadeaktionen, nicht nur auf Mallorca, sondern auch auf Ibiza und Menorca. Die zentrale Konfliktlinie zeigt ein bekanntes Dilemma der Balearen: einerseits das boomende Tourismusgeschäft, andererseits prekäre Arbeitsbedingungen, die nach Ansicht der Gewerkschaften längst nicht mehr zeitgemäß sind.

Für Urlauber bedeutet der drohende Streik vor allem Unsicherheit. Wer im Juli nach Mallorca reist, sollte mehr Zeit einplanen, auf Verspätungen gefasst sein und gegebenenfalls überlegen, den Aufenthalt umzubuchen. Noch gibt es ein Zeitfenster für Verhandlungen, doch bislang reagieren die Arbeitgeberverbände zurückhaltend. Sollte keine Einigung zustande kommen, könnte der 10. Juli zum Auftakt einer neuen Protestwelle werden – in einem Sommer, der für Mallorca nicht nur klimatisch, sondern auch gesellschaftlich zum Härtetest werden dürfte.


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