Österreichs Tennis im Aufwind: Weltranglistensprünge, Seriensiege, ein Traumcomeback und ein Grand Slam Titel
Die Erfolge der österreichischen Protagonisten im Tennissport im Jahr 2025 können sich sehen lassen. Sowohl im Herren- als auch im Damentennis zeigen die heimischen Athleten Woche für Woche auf. Enorme Verbesserungen in der Weltrangliste, ein fantastisches Comeback von Sebastian Ofner, Seriensiege von Julia Grabher und der French Open Titel von Lilli Tagger bei den Junioren - Österreichs Tennis kann nach den ersten sechs Monaten der Saison zufrieden Bilanz ziehen.

Nach dem Rückzug von Dominik Thiem vom Profi-Tennis waren die Erwartungen an die heimischen Tennisspieler und -spielerinnen nicht allzu hoch. Umso überraschender sind die vielen Erfolgsmeldungen in diesem Jahr:
Sebastian Ofner mit Traumcomeback
Nach den US Open 2024 ließ sich Sebastian Ofner an beiden Beinen an der Ferse operieren. Seit seinem Comeback im spanischen Murcia Mitte März sein Comeback konnte der Steirer sich ständig steigern. Beim ATP Masters Turnier in Rom erreichte der Brucker aus der Qualifikation kommend die dritte Runde und eliminierte dabei niemand Geringeren als Francis Tiafoe, der wenig später bei den French Open das Viertelfinale erreichte.
Beim ATP 250 Turnier in Genf spielte sich Ofner mit fünf Siegen, unter anderem gegen Khachanov, sogar ins Semifinale. Der Russe nahm allerdings in der zweiten Runde der French Open Revanche: Ofner musste sich im fünften Satz geschlagen geben.
Nach dem Zweitrundensieg gegen Tommy Paul in Wimbledon zeigte sich der Österreicher stolz über sein fulminantes Comeback: „Ich bin sehr glücklich, dass ich nach sechseinhalb Monaten Pause so zurückkomme und wieder auf meinem Top-Level spiele. Das macht mich selbst sehr stolz!“
Filip Misolic von 315 auf 110 in der Weltrangliste
Filip Misolic zeigte 2025 eine ausgezeichnete Form: Der Steirer gewann die ATP Challenger Turniere in Prag und Posen, zudem war er in Teneriffa im Finale. Bei den French Open spielte er sich mit fünf Siegen aus der Qualifikation bis in die dritte Runde, wo er sich erst Novak Djokovic geschlagen geben musste.
Es ist zu erwarten, dass Österreichs derzeitige Nummer eins bei den Herren in dieser Form schon bald unter die Top 100 einziehen wird.
Lukas Neumayer von 216 auf 169 in der Weltrangliste
Auch Lukas Neumayer zeigt in diesem Jahr eine aufsteigende Form. Der 22-jährige Salzburger erreichte bei den ATP Challenger Events in Menorca und Rom das Semifinale. In Vicenza unterlag Neumayer erst im Finale.
Joel Schwärzler zuletzt verbessert
Auf den ersten Blick würde man meinen, dass sich Joel Schwärzler, der in der Weltrangliste 58 Plätze schlechter als zu Jahresbeginn klassiert ist, keinesfalls gesteigert hätte. Wenn man genauer hinsieht, bekommt man einen anderen Eindruck. Der Vorarlberger spielt seine Grundschläge unter dem neuen Trainer mit mehr Tempo und öfter ein schnelles erstes Service statt einem Kick-Aufschlag. Auch wenn diese Umstellung mit größeren Formschwankungen verbunden ist, kann dies nur der richtige Weg sein, um in die Weltspitze vorzudringen.
Zuletzt machte Österreichs Tennishoffnung in der Weltrangliste wieder Boden gut, nachdem er seinen ATP Challenger Titel in Skopje nicht verteidigen konnte und deshalb auf Rang 486 zurückfiel.
Nico Hipfl holt Challenger-Sieg in Mauthausen
Auch ein Oberösterreicher machte 2025 von sich reden. Der Welser Nico Hipfl eroberte beim Heimturnier in Mauthausen mit seinem Schweizer Partner Jerome Kym den Doppeltitel. Der 19-Jährige wurde im Mai auf Nummer 377 in der Doppelweltrangliste geführt.
Seriensiegerin Julia Grabher
Auch Österreichs Damentennis befindet sich im Aufwind. Julia Grabher holte im April bei den ITF Turnieren in Santa Margherita, Koper und Chiasso den Titel ohne einen einzigen Satz abzugeben. Die Vorarlbergerin gewann unglaubliche 21 Matches in Folge ehe sie sich beim ITF W100 Event in Wiesbaden im Finale geschlagen geben musste.
Die Österreicherin verbesserte sich in der WTA-Weltrangliste von Platz 470 zu Jahresbeginn auf Rang 139.
Grand Slam Siegerin Lilli Tagger
Obwohl Lilli Tagger schon im März mit einem Sieg beim ITF W35 Turnier im spanischen Terassa aufhorchen ließ, war der Sieg im Juniorinnenbewerb der French Open eine Überraschung. Aber nicht nur der erste Grand Slam Sieg für eine Österreicherin beeindruckte, sondern auch die Art wie sie den Titel holte. Die Osttirolerin gab im Turnierverlauf keinen Satz ab, eliminierte die Topgesetzte sowie die Nummer drei des Bewerbs und gab im Finale nur ganze zwei Games ab. In der 17-Jährigen, die auch nächstes Jahr noch bei den Juniorinnen spielen könnte, steckt großes Potential.
Sinja Kraus von 221 auf 153 in der Weltrangliste
Auch Sinja Kraus zeigte sich 2025 blendend in Form. Die Wienerin entschied das ITF W50 Event in Macon und das ITF W75 Turnier in Szekesfehervar für sich. In der 23-Jährigen schlummert aber noch größeres Potential und man darf hoffen, dass ihr der Vorstoß in die Top 100 bald gelingen wird.
Gute Voraussetzungen für Kitzbühel und Amstetten
Die vielen heimische Erfolge machen Lust auf die kommenden Heimturniere. Von 19.-26. Juli findet in Kitzbühel das traditionelle ATP 250 Event statt. In Amstetten wird von 3.-10. August ein ITF W75 Damenturnier ausgetragen.
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