Kurz nach Amoklauf in Graz: Jugendlicher (15) drohte mit Anschlag
DEUTSCHLANDSBERG. Aufatmen in der Steiermark: Nach einer Serie von Drohungen gegen Schulen im Bezirk Deutschlandsberg konnte die Polizei einen 15-jährigen Verdächtigen ausfindig machen.
Die Landespolizeidirektion Steiermark berichtete, dass die Anschlagsankündigungen wenige Tage nach dem Amoklauf am Grazer BORG Dreierschützengasse eingegangen waren. Diese führten zu großflächigen Evakuierungen mehrerer Schulen in Stainz.
Ermittlungen führen zu Verdächtigem aus der Weststeiermark
Die Polizeiinspektion Stainz konnte den Jugendlichen mit Unterstützung eines IT-Spezialisten des Kriminalassistenzdienstes Deutschlandsberg identifizieren. Laut den Ermittlungen soll der 15-Jährige mittels E-Mail Bomben- und Anschlagsdrohungen an die Mittelschule Stainz geschickt haben. Diese Nachrichten lösten an vier Tagen im Juni 2025 umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen aus. Betroffen waren nicht nur die Mittelschule selbst, sondern auch die Volksschule und die Polytechnische Schule in Stainz. In einem weiteren Fall musste zusätzlich das gesamte Schulzentrum in St. Stefan ob Stainz samt Kindergarten evakuiert werden. Bei keiner der Drohungen konnte eine konkrete Gefahr festgestellt werden, der Unterrichtsbetrieb wurde jedoch jedes Mal erheblich unterbrochen.
Hausdurchsuchung und sichergestellte Beweismittel
Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete nach Vorliegen des Tatverdachts eine Hausdurchsuchung beim Verdächtigen an. Diese fand am 28. Juli 2025 statt. Dabei wurden elektronische Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden.
Anzeige gegen Jugendlichen
Der Jugendliche hat sich zu den Taten bekennt und angegeben, von einer weiteren Person angestiftet worden zu sein. Die Ermittlungen zur möglichen Beteiligung anderer Verdächtiger dauern an. Der 15-Jährige wurde von der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß angezeigt. Zudem wird geprüft, ob ihm die hohen Kosten der Polizeieinsätze in Rechnung gestellt werden.