Deutscher verliert 800.000 Euro bei Wetten – und warnt jetzt andere
MÜNCHEN. Der ehemalige Bankangestellte Thomas Melchior verlor mehr als 800.000 Euro durch Sportwetten und Online-Casinos. Heute spricht er offen über seine Geschichte und warnt andere auf Social Media.
Melchiors Spielsucht begann im Jahr 2005. Anfangs Bundesliga-Spiele, später Livewetten, internationale Ligen, Online-Casinos. Die Versprechen: schnelle Gewinne, VIP-Boni, besondere Statuslevels. Die Realität: stetige Verluste. Um weiterzuspielen, nahm Melchior Kredite auf, lieh Geld von Freunden und griff sogar auf fremde Konten zu. Als ehemaliger Bankangestellter kannte Thomas Melchior Zahlen und Wahrscheinlichkeiten – trotzdem verfiel er dem Rausch der Wetten.
Vom Glücksspiel ins Gefängnis
Als alles aufflog, stand Melchior vor dem Nichts: Job verloren, Schulden, zerbrochene Beziehungen. Später wurde er wegen Betrugs und Unterschlagung verurteilt und landete im Gefängnis. Erst dann wurde ihm klar, dass er sein Leben ändern musste. Thomas Melchior schrieb ein Buch über seine Spielsucht, „Im Kampf gegen Spielsucht und Wettmafia“, in dem er seine persönlichen Erfahrungen und die Tricks der Wettindustrie beschreibt. Heute nutzt der 47-Jährige seine Geschichte, um andere zu warnen. Als „Sportwettensheriff“ und unter dem Hashtag #LostABet teilt er seine Erfahrungen auf Instagram und TikTok und klärt über die Gefahren von Sportwetten auf.
Immer mehr Süchtige
Spielsucht ist kein Einzelfall. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gelten in Deutschland rund 430.000 Menschen als glücksspielgefährdet. Online-Sportwetten und Casino-Angebote haben das Problem seit 2021 verstärkt. Experten warnen: Livewetten, Bonusprogramme und aggressive Werbung machen Spieler besonders anfällig.
Sucht kann jeden treffen
Heute engagiert sich Melchior in Präventionsprojekten. Er arbeitet wieder – diesmal nicht mit Geld, sondern mit Menschen. Seine Botschaft ist klar: „Ich dachte, ich kontrolliere das Spiel. Aber das Spiel hat mich kontrolliert.“
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31.10.2025 00:11
Einem Kriminellen noch die Bühne bieten
irgendwie befremdlich, wenn ein Bankangestellter, der Kunden in der Bank betreut, Risiken besser als der Normalbürger einschätzen kann, kriminell wird, verurteilet wird und das dann in einem Artikel für Suchtkrankheit verwurstet wird. Das ist einfach ein Krimineller und jetzt wird Ihm noch eine Bühne geboten. Aber Ihr Schreibt von der Wettmafia? Ganz zu schweigen, dass es um einen Fall in Deutschland geht...