Energiehilfspakete für Bezieher der Mindestsicherung
OÖ. Das Jahr 2020 hat vor allem sozial benachteiligte Menschen vor Herausforderungen gestellt. Die Energie AG vergibt nun zum fünften Mal Energiehilfspakete an ihre Kunden, die die Mindestsicherung beziehen. 3.000 Stück werden von der Caritas, der Volkshilfe, dem OÖ. Hilfswerk und pro mente OÖ verteilt.
Inhalte sind eine einmalige Gutschrift für Sonnenstrom in der Höhe von 25 Euro, zwei Doppelpackungen LED-Lampen und eine Energiesparfibel mit Tipps zum Energiesparen im Haushalt. „Wir nehmen unseren gesellschaftlichen Auftrag ernst und dazu gehört auch soziale Verantwortung. Unser Energiehilfspaket ist ein kleiner Beitrag dazu, dass im Haushalt Energie ohne Komfortverlust eingespart werden kann. 2020 liegt der Fokus ganz besonders auf einer Gutschrift aus Sonnenstrom. Damit werden auch die Klimaziele unterstützt“, sagen Michael Baminger und Klaus Dorninger, Geschäftsführer der Energie AG. Der Gutschein ist vom Empfänger auszufüllen und an die Energie AG zu schicken. Die Gutschrift erfolgt dann auf die Jahresstromabrechnung. Auch die LED-Lampen sollen zur Energieeinsparung beitragen, konkret 49 Kilowattstunden pro Lampe und Jahr.
Mehr Arbeitslose bei der Caritas
Franz Kehrer, Direktor der Caritas in Oberösterreich berichtet: „Corona hat die Armut im Land verschärft. Das erleben wir in unserer täglichen Arbeit in unseren zwölf Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich. Menschen, die schon bisher von Armut betroffen waren, rutschen noch tiefer hinein. Und es steigt die Zahl der neuen Armutsbetroffenen, die infolge von Arbeitslosigkeit in die Armutsfalle geraten sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich um 17 Prozent mehr Menschen aufgrund von Arbeitslosigkeit bei uns gemeldet. Insgesamt erhielten heuer schon 7.300 Personen Unterstützung von der Sozialberatung.Corona hat die Arbeit in der Sozialberatung verändert: War es zuvor Kernaufgabe der Caritas-Mitarbeiter, mit den Menschen langfristige Perspektiven zu erarbeiten, sind es nun durch Corona ausgelöste, akute Notsituationen, bei denen die Caritas unter die Arme greift. Die von der Energie AG geschnürten Energiehilfspakete sind ein wichtiger Beitrag, die Menschen zu entlasten. Wir sind dankbar, dass wir diese in unseren zwölf Sozialberatungsstellen in Oberösterreich auch heuer wieder ausgeben dürfen“.
13 Prozent sind in OÖ arm oder armutsgefährdet
Derzeit sind 13 Prozent der Oberösterreicher arm oder armutsgefährdet, ergänzt Michael Schodermayr, Vorsitzender der Volkshilfe Oberösterreich. Besonders gefährdet sind Frauen im Alter, Alleinerzieher, Langzeitarbeitslose, chronisch Kranke und Kinder.
Die Caritas, die Volkshilfe, das Hilfswerk OÖ und seit diesem Jahr erstmals pro mente OÖ verteilten die Energiehilfspakete an Empfänger der bedarfsorientierten Mindestsicherung bei ihren Ausgabestellen. Die Mindestsicherung ersetzt seit 2011 die frühere Sozialhilfe und geht an jene Menschen im Land, deren Bedarf durch eigene Mittel nicht (mehr) gedeckt werden kann. Laut Erhebung der Statistik Austria erhielten im Vorjahr etwa 20.000 Personen in Oberösterreich Mindestsicherung in unterschiedlicher Form und Höhe.
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