6 Projekte mit neuem Landespreis "dieziwi.21" ausgezeichnet
LINZ/LICHTENBERG/FREISTADT/PRAM/OÖ. Am Dienstag, 27. Juli, wurden sechs Projekte mit Haupt- und Anerkennungspreisen beim Oö. Landespreis für soziale Innovation „dieziwi.21“ in Linz ausgezeichnet. Darunter sind unter anderem Projekte und Initiativen zu Digitalisierung und Integration. Insgesamt wurden 74 Ideen eingereicht.
Das vergangene Jahr habe gezeigt, wie viel Potential in der sogenannten Zivilgesellschaft stecke, hielt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) in ihrer Rede fest. Viele neu entstandene Initiativen hätten sich mit sozialer Isolation, Einsamkeit, Benachteiligung, Altersdiskriminierung oder Gewalt befasst, Lösungen gesucht und einen gesellschaftlichen Beitrag geleistet. Um an diesen Ideen weiterzuarbeiten und sie nachhaltig zu verankern, haben das Land und der Verein „dieziwi - Die Zivilgesellschaft wirkt“ erstmals den Oberösterreichischen Landespreis für soziale Innovationen „dieziwi.21“ ausgeschrieben. Insgesamt 74 Ideen wurden in den vergangenen Monaten eingereicht. Daraus wählte eine Jury jeweils drei für Haupt - und Anerkennungspreise aus. „Die gewählten Ideen sind nicht nur einzigartig, sondern spiegeln in ihrer Vielfältigkeit die Vielschichtigkeit unserer oberösterreichischen Gesellschaft wider: Zugänglichkeit von Kunst und Kultur im ländlichen Raum, Digitalisierung im Sozialbereich, Solidarität und Zusammenhalt über verschiedene Bevölkerungsschichten hinweg und nachhaltiges Teilen von Konsumgütern – Alle diese Themen bewegen unsere Gesellschaft und erfordern innovative Ansätze und engagierte Menschen, die zu ihrem Fortschritt beitragen“, führte Gerstorfer aus.
Vom Dorf-Dialog bis zum Kost-nix-Wagen
Sieger ist „Dorfgestalten am bunten Sofa“ von der Marktgemeinde Pram (Bezirk Grieskirchen) und dem Kulturverein Furthmühle. Für die Idee eines wandernden Sofas, das die Bevölkerung zum Dialog rund um ihr Zusammenleben einlädt, wurden 5.000 Euro vergeben. Darüber hinaus können am Sofa Ideen, Projekte und Initiativen vorgestellt werden.
Auf dem zweiten Platz (4.00 Euro) landet „Digi4u - Digitale Freizeitgestaltung für dich“ von der Volkshilfe Oberösterreich (Sitz in Linz). Dabei organisieren Freiwillige in regelmäßigen Abständen Online-Kommunikationstools für Menschen mit Behinderungen. Beim genauen Programm werden die Wünsche und Interessen der Bewohnenden von 17 Wohneinheiten der Volkshilfe Lebensart berücksichtigt.
Der dritter Platz, der mit 3.000 Euro dotiert ist, geht an den Kost-nix-Wagen von Otelo Freistadt. Der adaptierte Bauwagen ist ein offener Raum für den Austausch von Gegenständen wie Kleidung, Büchern und kleinen funktionierenden Elektrogeräten. Privatpersonen können ohne Gegenleistung Dinge, die sie gebrauchen können, mitnehmen, aber auch Gegenstände abgeben und anderen Menschen kostenfrei zur Verfügung stellen. Der Wagen wird an verschiedenen öffentlichen Plätzen im Bezirk Freistadt aufgestellt.
Publikumspreis an Verein Sinus
Anerkennungen erhielten zudem der studentische Verein Sinus Linz für sein Projekt „Herzschlag - Wiederbelebung für Österreich“, „Salam Amigo“ von SOS Menschenrechte (Linz) und die Initiative Meine.Deine.Gartenzeit (Linz/Lichtenberg). Der Verein Sinus bekam zugleich den Publikumspreis, der per Onlineabstimmung ermittelt wurde. Sie sind unter anderem jährlich am Tag der Wiederbelebung aktiv und bieten an, Projekte rund um Wiederbelebung gemeinsam umzusetzen, beispielsweise in Webinaren oder Spielen. Bei „Salam Amigo“ unterstützen Freiwillige Geflüchtete in ihrem Alltag, beispielsweise bei Behördengängen oder beim Lernen von Deutsch. Ziel ist ein wechselseitiger Austausch. Die Initiative „Meine.Deine.Gartenzeit“ aus Linz und Lichtenberg setzt auf das Teilen privater Gärten, um vor allem Familien ohne Garten oder Balkon eine erholsame Zeit im Grünen zu ermöglichen. Auf der Internetseite können sich Menschen in ganz Österreich kostenlos registrieren, die einen Garten teilen möchten beziehungsweise suchen.
Freiwilligenmesse im September
„Oft scheitern Ideen in der ersten Umsetzungsphase, weil das Wissen, die Erfahrung oder auch einfach die nötigen Netzwerke fehlen. Als österreichweite Plattform für freiwilliges, zivilgesellschaftliches Engagement verstehen wir es als unsere Aufgabe, die Gewinnenden bei der Umsetzung ihrer Ideen bestmöglich zu unterstützen und ihnen unsere Expertise, unsere Unterstützungsmöglichkeiten und über Jahre aufgebauten Netzwerke zur Verfügung zu stellen“, sagte die Geschäftsführerin des Vereins dieziwi Nicole Sonnleitner.
Startschuss für die Zusammenarbeit ist die diesjährige Freiwilligenmesse OÖ mit dem Symposium „Die Zivilgesellschaft der Zukunft - Co-Kreation wirkt“, bei der die Projekte vor Publikum vorgestellt werden. Termin ist am Samstag, 11. September von 10 bis 18 Uhr auf dem JKU Campus beim Ars Electronica Festival (Messe). Das Symposium findet von 13 bis 17.30 Uhr im Hörsaal 1 statt. Interessierte Einrichtungen können sich noch bis Ende August melden, um sich als Aussteller bei der Messe vorzustellen. Aufgrund der begrenzten Teilnehmendenzahl wird auch um eine Anmeldung der Besuchenden des Symposiums gebeten.
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