„Offensive Gesundheit“ übergibt Gefährdungsanzeige, Rotes Kreuz startet Solidaritäts-Aktion
Ö. Die „Offensive Gesundheit“, ein Zusammenschluss von Arbeiterkammer, Gewerkschaften und Ärztekammer, hat am Freitag eine „Gefährdungsanzeige“ an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein übergeben. Die derzeitige Arbeitsbelastung erhöhe das Risiko von Gefährdungen und Fehlern in der Versorgung. Das Rote Kreuz ruft unterdessen zu Solidarität mit Covid-Helfern auf.
Mittels Krankentransportwagen wurde die Gefährdungsanzeige zur Überlastung des Gesundheits- und Pflegesystems überbracht. Ein großes Plakat, auf dem diese zu lesen war, wurde am Eingang des Gesundheitsministeriums angeschlagen.
Gewarnt wird darin, dass „eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr garantiert werden“ könne. „Es ist unsere Pflicht als ‚Offensive Gesundheit‘, darauf hinzuweisen, dass das bereits seit Jahren bei jeder Reform und jeder Budgetaufstockung vergessene Gesundheits- und Betreuungspersonal mehr als überlastet ist und ein systemkritischer Punkt bereits überschritten wurde“, heißt es seitens der „Offensive Gesundheit“. Die massive Arbeitsüberlastung, jahrelange Versäumnisse in der Ausbildung, fehlende Existenzsicherung für Quereinsteiger und fehlende finanzielle Entschädigung während der Ausbildung würde die Situation auch in Zukunft deutlich verschärfen.
„Ist unsere Pflicht“
„Es ist unsere Pflicht, Sie, Herr Bundesminister Dr. Mückstein, und die gesamte Bundesregierung durch diese Gefährdungsanzeige darauf hinzuweisen, dass durch Ihr Nichtstun die Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege kollabiert und Patienten sowie Bewohner in höchstem Ausmaß gefährdet sind“, heißt es.
Gefordert wird, dass in Abstimmung mit den Ländern die „seit Jahren überfälligen Reformen sofort einzuleiten und die dafür notwendigen finanziellen Mittel sicherzustellen“ sind.
Rotes Kreuz ruft zu Solidarität mit Covid-Helfern auf
Auch das Rote Kreuz hat am Freitag eine Aktion gestartet: unter mitmachen.aus-liebe-zum-menschen.at/gemeinsamgegencorona sind die Menschen aufgerufen, ein Foto und eine Unterstützungserklärung hochzuladen, selbst auf Sozialen Plattformen zu teilen und so Solidarität mit Helfern zu zeigen. Anlass der Kampagne waren Vorfälle, in denen Personal in Spitälern, Test- und Impfstraßen etwa beschimpft wurden. „Die Corona-Pandemie hat bei uns allen tiefe Spuren hinterlassen. Besonders belastet sind jene, die seit mehr als 20 Monaten mitunter bis zur Erschöpfung für andere im Einsatz sind. Die aktuellen Angriffe sehe ich mit großer Sorge. Es ist höchste Zeit, unsere Solidarität zu zeigen“, will Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer, dass nicht länger Demonstrationen das öffentliche Bild dominieren würden.
Mit der Online-Kampagne sollen mehrere Anliegen unterstützt werden, das Rote Kreuz fordert, „Gesundheitseinrichtungen und auch ihr Personal außer Streit zu stellen.“ Dieses würde allen Personen, unabhängig von Herkunft, politischer oder religiöser Einstellung, egal, ob sie selbst an ihrem Unglück Mitverantwortung tragen, helfen.
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