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Impfquote in OÖ: große Unterschiede nach Herkunftsländern

Tips Logo Karin Seyringer, 05.01.2022 13:37

OÖ. Wie sieht die Impfquote in Oberösterreich bei Menschen mit Migrationshintergrund aus? Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria. Über dem generellen Schnitt liegen Migranten aus China, dem Iran oder der Türkei, Schlusslicht bilden in Oberösterreich lebende Personen aus Russland und vor allem Personen aus Ost- bzw. Südosteuropa, die in großer Zahl in OÖ leben. 

 (Foto: Volker Weihbold)
(Foto: Volker Weihbold)

Oberösterreich liegt mit Stand 4. Jänner bei einer Impfquote von 67,1 Prozent (lt. E-Impfpass, vollimmunisiert durch Impfung oder Genesung und Impfung, Anteil an der Gesamtbevölkerung).

Rumänien: Quote bei nur 40 Prozent

Wie die Detailauswertung der Statistik Austria zur Impfbereitschaft in Österreich für Oberösterreich zeigt, liegen einzelne Communitys von Menschen mit Migrationshintergrund noch weit unter dieser Quote. Bei den in Oberösterreich lebenden Menschen aus Russland ist nicht einmal jeder vierte gegen Covid geimpft. Mit 39 Prozent liegen sie am Ende der Impfquoten-Tabelle.

Gerade auch bei den Nationalitäten, die in größerer Zahl in OÖ leben, gibt es großen Nachholbedarf. Rumänien liegt bei 40 Prozent. Besonders Menschen aus Ost- bzw. Südosteuropa hinken nach: Slowenien (43 Prozent), Ungarn (44 Prozent), Bulgarien (45 Prozent), Kroatien (50 Prozent), Serbien (51 Prozent), Bosnien (51 Prozent) oder die Slowakei (52 Prozent) liegen deutlich unter der oö. Impfquote.

Die Daten liegen im Trend der Österreich-Zahlen, wo ebenfalls Personen aus Rumänien und Russland die niedrigste Quote haben. Bei der Betrachtung nach Staatsangehörigkeiten bzw. Geburtsland sei aber zu berücksichtigen, dass ein Teil der im (benachbarten) Ausland erfolgten Impfungen im Nationalen Impfregister Österreich nicht nachgetragen wurde, heißt es von der Statistik Austria.

Mehr Freude mit der Covid-Impfung haben hingegen Personen aus China (79 Prozent), dem Iran (76 Prozent), der Türkei (70 Prozent), Tschechien (70 Prozent). Menschen aus Afghanistan liegen im oö. Schnitt mit 67 Prozent.

„Braucht gemeinsamen Kraftakt von allen“

Sozial- und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) kündigte bereits im Dezember an, Gruppen mit Migrationshintergrund gezielter ansprechen zu wollen. „Gerade angesichts der bevorstehenden Omikron-Welle setzen wir einen Schwerpunkt in der Ansprache von Communitys mit niedrigerem Impffortschritt“, so Hattmannsdorfer. Eine Steigerung der Impfbereitschaft sei neben dem Sicherstellen der kritischen Infrastruktur eine wichtige Säule in der Bewältigung der kommenden Wochen.

Seit Dezember wirbt das Land auch mehrsprachig auf Plakaten für die Impfung, so heißt der Appell zum Beispiel auf Türkisch „Hemen aşi yaptirin.“ (Jetzt impfen lassen!).

„Um das Virus einzudämmen, braucht es einen gemeinsamen Kraftakt von allen Menschen, die in Oberösterreich leben. Wir werden unsere Maßnahmen daher weiterhin konsequent verfolgen, um auch jene zu überzeugen, die der Impfung noch kritisch gegenüber stehen. Mit Blick auf die Prognosen für die nächsten Wochen heißt unser gemeinsamer Appell einmal mehr: Lassen Sie sich impfen!“, so Landesrat Hattmannsdorfer weiter.

Gemeinsam mit der Integrationsstelle des Landes versucht das Land auch, mit Video-Impfappellen von Persönlichkeiten aus den unterschiedlichen Communitys in der jeweiligen Landessprache, mehrsprachigen Infoschreiben, Factsheets und Fake News-Aufklärungen die Menschen zu erreichen. Zudem werde aktiv Kontakt mit den Integrationsvereinen gesucht.

Darüber hinaus bietet der ÖIF österreichweite Angebote in insgesamt 17 Sprachen an, unter anderem auch immer die gültigen Covid-Schutzmaßnahmen, unter www.integrationsfonds.at/coronainfo


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