Mord mit Schneestange: Ein Jahr nach Steffis Tod ist die Anteilnahme noch enorm
SCHWERTBERG. Der Mord an der HTL-Schülerin Stefanie Raml am 12. Februar 2023 erschüttert auch ein Jahr danach noch die Menschen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand anlässlich ihres Todestages eine Gedenkmesse statt. „Dass so viele Menschen an unsere Tochter denken, ist ein Trost für uns“, sagen Steffis leidgeprüfte Eltern.
Steffis Grab ist das ganze Jahr über das meistbesuchteste am Schwertberger Friedhof. Immer wieder kommen Menschen, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Auch solche, die gar nicht persönlich mit ihr in Kontakt gestanden waren. Es sind Menschen, die ebenso wie Angehörige, Weggefährten, Verwandte, Freunde und Nachbarn noch immer nicht fassen können, was der allseits sympathischen, freundlichen und hilfsbereiten 19-Jährigen am 12. Februar des Vorjahres angetan worden war. Als „Schneestangen-Mord von Bad Leonfelden“ war das brutale Gewaltverbrechen in die Kriminalgeschichte Österreichs eingegangen. Der Täter wurde rechtskräftig zu 18 Jahren Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt.
Mutter besucht täglich Steffis Grab
Steffis Mutter besucht morgens tagtäglich das Grab ihrer Tochter. „Dort kann ich ihr nahe sein. Daheim fühlt es sich für uns noch immer so an, als wäre sie nur kurz weggegangen und würde jeden Moment wieder bei der Tür hereinkommen“, sagt sie. Als stärkend empfinden die Eltern die Anteilnahme der Menschen. Bereits Tage vor Steffis Todestag erreichte die Familie eine Welle an Mitgefühl. Viele riefen an, sandten SMS oder sprachen den Eltern persönlich einfühlsame Worte aus.
Kurzfristige Gedenkmesse
Wie groß das Entsetzen über den Mord an der beliebten Schwertberger HTL-Schülerin auch ein Jahr nach dem Gewaltverbrechen noch immer ist, zeigte sich auch an einer abendlichen Gedenkmesse, zu der Pfarrer Leonard Ozougwu am 13. Februar über soziale Medien aufgerufen hatte. Obwohl die Einladung an die Bevölkerung sehr kurzfristig erging, ließen es sich viele Menschen nicht nehmen, den Angehörigen durch ihr Erscheinen ihr anhaltendes Mitgefühl auszudrücken.
Berührende Worte richtete Pfarrer Leonard an die leidgeprüfte Familie des Mordopfers: „Ein Jahr ist verstrichen. Für die meisten von uns ist der Alltag weitergegangen. Doch nicht für euch. Für euch ist die Zeit stehen geblieben. Euer Leid ist unermesslich. Doch es gibt viele Menschen, die euch durch stille Gesten zeigen wollen, dass ihr nicht allein seid in eurem tiefen Schmerz.“
Viele Lichter für Steffi
Im Anschluss an die bewegende Messe bat die Familie alle Besucher, zum Altar zu kommen, um dort ein Teelicht vor Steffis eingerahmtem Bild anzuzünden. Am Ende war es fast ein kleines Lichtermeer, das für die so hart vermisste Schülerin leuchtete. Und spätestens in diesem Moment schien spürbar zu sein, was Pfarrer Leonard zuvor gesagt hatte: „Steffi ist nicht fort. Sie lebt nun als Engel mitten unter uns weiter.“
Stefanies Familie möchte sich nochmals ausdrücklich für das zahlreiche Gedenken bedanken: „Dass unsere Tochter in den Herzen so vieler Menschen weiterlebt, gibt uns Kraft in unserer unendlich tiefen Trauer.“
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