Zehn Fußgänger starben 2020 bei Verkehrsunfällen in OÖ
OÖ. Zehn Fußgänger kamen im Vorjahr oberösterreichweit bei Verkehrsunfällen ums Leben. Drei von ihnen waren älter als 70 Jahre. Als Gegenmaßnahmen fordert der VCÖ mehr Straßenübergänge und Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit im Ortsgebiet.
Im Vergleich zu 2019 haben sich 2020 weniger tödliche Fußgängerunfälle in Oberösterreich ereignet, berichtet der VCÖ Oberösterreich. Der Unterschied liegt bei einem Drittel. Dennoch sind zehn Fußgänger, die im Straßenverkehr getötet wurden, der höchste Wert im Bundesländer-Vergleich. Eine Analyse des VCÖ zeigt, dass jeder zweite tödliche Fußgängerunfall von einem Auto verursacht wurde. In zwei Fällen waren die Lenker alkoholisiert. Insgesamt fünf tödliche Fußgängerunfälle gehen laut Innenministerium auf Fremdverschulden zurück.
Sichere Straßenübergänge nötig
Ebenfalls die Hälfte der tödlichen Fußgängerunfälle ereignete sich auf Landes- und Bundesstraßen. „Außerhalb der Ortsgebiete ist die Errichtung von Gehwegen eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. Jede Siedlung sollte eine für Fußgängerinnen und Fußgänger sichere Verbindung zum nächstgelegenen Ortsgebiet haben. Ebenso müssen Bus-Haltestellen an Freilandstraßen sicher über einen baulich getrennten Gehweg und über sichere Straßenquerungen erreichbar sein“, sagt Michael Schwendinger vom VCÖ.
In Ortsgebieten selbst brauche es mehr Verkehrsberuhigung, speziell in Wohngebieten. Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit sollte die Regel, Tempo 50 nur die Ausnahme sein. Speziell für ältere Menschen seien laut VCÖ auch mehr und übersichtliche sowie für Autolenker gut einsehbare Straßenübergänge wichtig. Außerdem sollten Fußgänger-Ampeln insbesondere für ältere Personen längere Grünphasen und kürzere Rotphasen haben. Drei der in Oberösterreich tödlich verunglückten Fußgänger 2020 waren älter als 70 Jahre. „Es ist wichtig, dass unser Verkehrssystem auf ältere Menschen mehr Rücksicht nimmt. Das heißt auch, dass unser Verkehrssystem fehlertoleranter werden muss. Ein Fehler darf nicht mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen bestraft werden“, sagt Schwendinger.
Jeder sechste Verkehrstote ist ein Fußgänger
Seit 2010 sind insgesamt bereits 158 Fußgänger im Straßenverkehr in Oberösterreich ums Leben gekommen. Jeder sechste Verkehrstote ist ein Fußgänger. 2020 kam nur im Burgenland kein Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben, was das Ziel des VCÖ wäre.
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