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Gratis-Impfung gegen HPV bis 30 wird gut angenommen

Tips Logo Karin Seyringer, 08.10.2024 13:28

OÖ. Seit der Ausweitung des kostenfreien HPV-Impfangebotes bis zum 30. Geburtstag ist die Inanspruchnahme deutlich gestiegen.

Die Gratis-Impfung gegen HPV bis zum 30. Geburtstag wird gut angenommen, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Primar Lukas Hefler, Initiator der Petrol Ribbon-Kampagne. (Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair)
Die Gratis-Impfung gegen HPV bis zum 30. Geburtstag wird gut angenommen, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Primar Lukas Hefler, Initiator der Petrol Ribbon-Kampagne. (Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair)

Seit 1. Juli ist die HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag kostenfrei, anstatt wie vorher bis 21. In Oberösterreich haben in den ersten drei Monaten 6.608 Personen zwischen 21 und 29 Jahren die Impfung nachgeholt, davon 4.958 Frauen.

Insgesamt wurden 2024 von Juli bis September in Oberösterreich laut Eintragung in den eImpfpass mit 9.127 HPV-Impfungen bei Personen bis zum 30. Geburtstag bereits mehr als doppelt so viele Impfungen durchgeführt wie im Vergleichszeitraum 2023 (4.160).

„Das große Interesse an der HPV-Impfung bestärkt uns in unseren Bemühungen, diese Impfung gegen Krebs noch mehr im Bewusstsein der Menschen zu verankern“, so Gesundheits-Landesrätin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP).

Um Bewusstsein zu schaffen und auf die Wirkung der HPV-Impfung aufmerksam zu machen, hat Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie am Ordensklinikum Linz und Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz, vor mehr als einem Jahrzehnt die „Petrol Ribbon“-Initiative initiiert.

Aufklärungsarbeit an Schulen

Auch zum diesjährigen Schulstart wurden alle fünften Schulstufen in den oö. Schulen wieder mit Foldern beschickt, damit die Lehrkräfte diese an Eltern verteilen können. „Wir wollen Eltern und Erziehungsberechtigte darauf aufmerksam machen, wie wichtig und sinnvoll die HPV-Impfung für ihre Kinder ist“, so Haberlander.

Hefler: „Sie ist eine der wenigen Impfungen, die nachweislich vor Krebserkrankungen und anderen von den Viren indizierten Krankheiten schützen. Darüber hinaus ist der Impfstoff einer der am besten getesteten weltweit und wurde bereits millionenfach angewendet.“

HPV-Impfprogramm in Oberösterreich

  • Für alle Schulkinder in der 5. Schulstufe wird die Impfung kostenfrei im Rahmen von Schulimpfungen durchgeführt.
  • Zusätzlich wird die Impfung allen Kindern und jungen Erwachsenen vom vollendeten 9. Lebensjahr bis zum 30. Geburtstag an den öffentlichen Impfstellen der Bezirkshauptmannschaften, der Magistrate und der Abteilung Gesundheit im Landesdienstleistungszentrum in Linz kostenlos angeboten.
  • Die HPV-Impfung kann auch im niedergelassenen Bereich bis zum 30. Geburtstag kostenlos nachgeholt werden. In den teilnehmenden Ordinationen (Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe) gibt es dazu ein HPV-Impfgutschein.
  • Für junge Männer, welche sich im Präsenzdienst befinden, stellt das österreichische Bundesheer Impfungen zur Verfügung.

HPV-Test ab 30

Die zweite Säule in der Verhinderung des Gebärmutterhalskrebses ist die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung. Regelmäßige HPV-Tests zum Nachweis/Ausschluss einer HPV-Infektion sollten ab dem 30. Geburtstag in etwa dreijährigen Abständen durchgeführt werden.

Tabuthema „Unterleibskrebs“

Humane Papillomaviren sind weltweit verbreitet. Im Verlauf ihres Lebens infizieren sich 80 bis 90 Prozent der Menschen mit HPV, ohne dies zu bemerken.

Ein Großteil dieser Viren sind Niedrigrisikotypen, die zu infektiösen Hautveränderungen im Genitalbereich (Kondylome/Feigwarzen) führen können. Andere, sogenannte „Hochrisikotypen“ sind für die Entstehung verschiedener Arten von Krebserkrankungen verantwortlich: Schamlippen-, Penis- und Enddarmkrebs, Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum sowie Gebärmutterhalskrebs.

Allein in Österreich erkranken etwa 400 Frauen jährlich an Gebärmutterhalskrebs. „Unterleibskrebs war im Gegensatz zu Brustkrebs immer ein Tabuthema. Dies konnte mithilfe der 'Petrol Ribbon'-Kampagne inzwischen verbessert werden. Bei den anderen durch HPV verursachten Krebsarten gibt es noch viel Aufklärungsarbeit“, so Primar Hefler.


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