Waldfondsgesetz in OÖ sieht Förderungs- und Waldpflegemaßnahmen vor
OÖ. In Oberösterreich wird ein Waldfondsgesetz geschaffen, das zur Waldpflege motivieren soll. Umgesetzt wird es voraussichtlich im Februar, berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Inhalt sollen vor allem Förderungs- und Waldpflegemaßnahmen sein.
42 Prozent der Landesfläche Oberösterreichs sind bewaldet. Davon bewirtschaften etwa 70.000 Eigentümer insgesamt 500.000 Hektar Wald nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. „Das neue Waldfondsgesetz bringt erhebliche finanzielle Unterstützung für die Waldbesitzer und für die Waldflächen vor Ort. Die Bundesregierung steht fest hinter der österreichischen Forstwirtschaft und stärkt damit die vielfältigen Leistungen der Wälder für die Gesellschaft“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP).
Artenreiche Wälder und Holz fördern
Das Waldfondsgesetz ist mit 350 Millionen Euro dotiert. Die Umsetzung wird nach der Genehmigung in Brüssel im Februar 2021 erwartet. Im Detail sind Förderungsmaßnahmen, etwa zur Abgeltung von Borkenkäferschäden, um artenreiche Wälder und den Rohstoff Holz zu fördern, aber auch um für die Erzeugung von Holzgas und Biotreibstoffen zu forschen, vorgesehen. Darüber hinaus werden Waldpflegemaßnahmen wie die Erstdurchforstung eines Waldes unterstützt. „Die Zielsetzung des Waldfondsgesetzes ist es, klimafitte Wälder zu schaffen. Durch die Aufforstung mit Mischbaumarten und umfassende Pflegemaßnahmen werden gesunde, stabile, aber auch ertragreiche Wälder herangezogen, die besser an den spürbaren Klimawandel angepasst sind“, erläutert Hiegelsberger.
Gerald Kraxberger berichtet aus der Praxis
Das Waldfondsgesetz soll eine Motivation für Waldeigentümer sein - auch für diejenigen, deren Wälder bereits beschädigt wurden. Einer von ihnen ist Gerald Kraxberger aus Krenglbach im Bezirk Wels-Land. Er besitzt rund vier Hektar Waldfläche im oberösterreichischen Alpenvorland, 2019 hat er einen gesamten Hektar Wald an den Borkenkäfer verloren. Der Eichen-Buchen-Mischwald wurde mittlerweile wiederhergestellt. Die Kosten der Bepflanzung mit Stieleiche, Rotbuche, Weißtanne, Douglasie und sonstigem ökologischen Begleitgehölz werden aus Mitteln des Waldfonds zu 80 Prozent gefördert. „Die Waldarbeit hat mir immer große Freude gemacht. Für mich ist Forstwirtschaft ein wichtiges Standbein meines Betriebes, die Förderungen dienen der Waldpflege“, sagt Kraxberger. Der Landwirt setzt sich zudem für die Jungwuchspflege ein und verfolgt das Ziel, Baumartenteile so zu steuern, dass möglichst risikoarme Mischwaldbestände in Bezug auf den Klimawandel entstehen.
Treibstoff aus Holz
Eine weitere aktuelle Entwicklung, die das neue Gesetz aufgreift, ist die Erholung des Holzpreises. Dieser kommt durch eine starke Nachfrage und einen geringen Schadholzanfall im Vorjahr zustande. Um Holz zunehmend energetisch zu nutzen, sind Forschungsgelder vorgesehen. „Die Treibstoffgewinnung aus Holz kann entscheidend zum Energiemix der Zukunft beitragen. Neue Nutzungen und unsere Holzbauoffensive werden künftig den Holzabsatz stabilisieren. Der laufend nachwachsende Rohstoff Holz gewinnt damit an Wertigkeit und somit auch die Motivation der Waldeigentümer für die Bewirtschaftung der Wälder“, schließt Hiegelsberger. Davon profitiere die gesamte Gesellschaft.
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