Donnerstag 28. März 2024
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OÖ. Die Verlängerung des Lockdowns und der damit verbundenen Maßnahmen führt zu einem enormen wirtschaftlichen Schaden. Darauf weist die Industriellenvereinigung Oberösterreich hin. Um aus der Krise zu kommen, brauche es unter anderem flexibles Arbeitsmarktmanagement sowie eine rasche und effiziente Corona-Schutzimpfung in Betrieben. Arbeitszeitverkürzung und eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes, wie es etwa die AKÖ und die SPÖ fordern, seien hingegen kontraproduktiv.

von links: Joachim Haindl-Grutsch und  Axel Greiner von der IV OÖ präsentieren Maßnahmen, wie die Wirtschaft gut aus der Corona-Pandemie kommen soll. (Foto: IV OÖ/Eric Krügl)
von links: Joachim Haindl-Grutsch und Axel Greiner von der IV OÖ präsentieren Maßnahmen, wie die Wirtschaft gut aus der Corona-Pandemie kommen soll. (Foto: IV OÖ/Eric Krügl)

Während manche Branchen wie die Flugzeugindustrie stark von der Krise betroffen sind, entwickeln sich andere wie Medizintechnik und Pharma, Logistik und Verpackung, Elektronik sowie die Baubranche positiv bis überdurchschnittlich gut. Die anfangs stark betroffene Fahrzeugindustrie habe sich im Sommer wieder erholt, berichtet die Industriellenvereinigung (IV) Oberösterreich (OÖ). „Damit die Industrie weiterhin stabilisierend wirken kann, werden umfassende Maßnahmen gesetzt und keine Kosten in den Betrieben gescheut, um den Betrieb trotz Pandemie aufrecht zu erhalten. Dazu zählen vor allem Sicherheits- und Hygiene-Konzepte, Maskenbereitstellungen, umfassende Testungen und – wo möglich und sinnvoll – Homeoffice-Lösungen“, führt Axel Greiner, Präsident der IV OÖ aus.

Trotz hoher Arbeitslosigkeit: 2021 wird wirtschaftlicher Aufschwung erwartet

Die IV OÖ rechnet in diesem Jahr mit einem Aufschwung für die Wirtschaft. Sie hat eine Konjunkturumfrage über das vierte Quartal 2020 unter 102 Unternehmen mit mehr als 118.000 Mitarbeitern durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse: 38 Prozent meldeten eine gute Geschäftslage, 34 Prozent einen schlechten Geschäftsverlauf. Das ist verglichen mit den Quartalen zuvor ein besseres Ergebnis. In den nächsten sechs Monaten erwarten Unternehmen außerdem wieder verstärkt eine höhere Produktionstätigkeit und mehr Ertrag. Im Vergleich dazu sieht es bei der Zahl der Beschäftigten schlechter aus. „Während die Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor hoch ist, bleibt der Fachkräftemangel in der OÖ. Industrie ein Kernproblem beim Aufbau von zusätzlichen Beschäftigten“, sagt Joachim Haindl-Grutsch, IV OÖ Geschäftsführer. Hier brauche es Umschulungen und Neuqualifizierungen von Arbeitnehmern sowie mehr Mobilität am Arbeitsmarkt. Als „völlig kontraproduktiv“ bezeichnet Haindl-Grutsch Vorschläge, die Arbeitszeit zu verkürzen, um Arbeit besser zu verteilen, oder das Arbeitslosengeld zu erhöhen. „Eine Verfestigung von Arbeitslosigkeit, eine Verteuerung von Arbeit, eine Verschärfung des Fachkräftemangels und damit ein wirtschaftlicher Rückschlag und die Vertiefung der Krise wären die Folge“, ist der IV OÖ Geschäftsführer überzeugt.

Impfung direkt in Betrieben

Eine weitere Forderung der IV OÖ ist, dass Schlüsselkräfte in Unternehmen, die international tätig sind, bei der Impfreihenfolge priorisiert werden sollen. In großen Betrieben sollten vorübergehende Impfstraßen aufgebaut werden. „Der Impfstart war in Österreich leider nicht gerade Vertrauen erweckend und Optimismus verströmend. Es ist aus Managementperspektive unergründlich, warum nicht bereits im Sommer des letzten Jahres damit begonnen wurde, einen detaillierten Impfplan auszuarbeiten, der nun ausgerollt werden könnte“, kritisiert Greiner.

Die IV OÖ präsentierte am 25. Jänner zudem Maßnahmen, die aus ihrer Sicht nach der Pandemie und in der nächsten Legislaturperiode der OÖ. Landeregierung von Herbst 2021 bis 2027 umgesetzt werden sollen. Dazu zählen zum Beispiel kürzere Behördenverfahren, etwa in der Energieversorgung und im Personen- und Güterverkehr, und mehr MINT (=Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Anm.)-Ausbildungen. Nach Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie sollte die Landesregierung auch auf einen ausgeglichenen Landeshaushalt und Schuldenabbau achten. Dafür seien eine Rückkehr zu Nulldefizit (=ausgeglichenes Budget der Einnahmen und Ausgaben pro Haushaltsjahr, Anm.) und Maßnahmen, die Schulden reduzieren sollen, nötig.


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