Bund fördert fünf oö. Projekte für Industrie ohne fossile Energie
OÖ. Das Projekt NEFI - New Energy for Industry - verfolgt das Ziel der industriellen Produktion ohne fossile Energie. Seit 2018 werden insgesamt 17 Projektarbeiten gefördert, fünf davon sind aus Oberösterreich. Sie befassen sich unter anderem mit dampferzeugenden Wärmepumpen und energiefreundlichen Trocknungsprozessen.
NEFI - New Energy for Industry - ist Teil der „Vorzeigeregion Energie“ und verfolgt das Ziel der Dekarbonisierung. Beteiligt sind mehr als 100 Partner aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen wie die Montanuniversität Leoben, der OÖ. Energiesparverband und die Standortagentur Business Upper Austria. Die Projekte, die unterstützt werden, sollen technologische und systemische Lösungen entwickeln, welche die Energiewende in der Industrie ermöglichen. Mit Stand 10. Februar werden 17 Projekte gefördert, von denen fünf aus Oberösterreich kommen. „Die Dekarbonisierung des industriellen Energiesystems soll durch Schlüsseltechnologien aus Oberösterreich ermöglicht werden, mit innovativen Lösungen und Unternehmen wollen wir wesentlich zum Umstieg auf erneuerbare Energien beitragen. Das belegen auch fünf NEFI-Projekte unter oberösterreichischer Federführung, die bei der jüngsten Förderausschreibung des Bundes zum Zug gekommen sind“, führt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) aus.
Vier Millionen Euro Förderungen
Die Gesamtprojektsumme der fünf NEFI-Projekte beträgt etwa acht Millionen Euro, vier Millionen Euro fördert der Bund. Die Projekte heißen LEAP, EDDY, envloTcast, Heat Highway und TCP_to_Industry. Bei LEAP wird auf dampferzeugende Wärmepumpen gesetzt, die Abwärme wieder in einer nutzbaren Form in den Produktionsprozess einbinden. Diese Wärmepumpen können zum Beispiel in der Papierindustrie und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Beteiligt sind die Lenzing AG und Austrotherm. „Für uns als einer der führenden Produzenten holzbasierter Cellulosefasern ist die effiziente Abwärmenutzung mit Wärmepumpen ein weiterer Baustein zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele. Durch die Beteiligung am Projekt LEAP können wir wertvolles Wissen aufbauen, um unseren CO2-Fußabdruck weiter zu verringern“, sagt Christian Skilich, Vorstandmitglied der Lenzing AG.
Einsatz von Fernwärme und Simulationsmethoden
Beim Projekt EDDY geht es darum, Trocknungsprozesse energieffizient zu gestalten. Die Forschungseinrichtung RECENDT entwickelt neuartige, kostengünstige Sensoren und bedient sich numerischer Simulationsmethoden des Austrian Institute of Technology (AIT). Derzeit machen Trocknungsprozesse 10 bis 25 Prozent des industriellen Energiebedarfs aus. Im Projekt envloTcast wird eine Demo-Fabrik errichtet, in der ein neues Energiekonzept für den Aluminidruckguss entwickelt wird. Dahinter steht der AIT-Standort Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen. Bei Heat Highway werden interregionale Fernwärmeübertragungsnetze zur industriellen Abwärmenutzung und Bereitstellung industrieller Prozesswärme analysiert. Das Projekt TCP_to_Industry verfolgt einen thermo-chemischen Prozess zur Aufbereitung von Sekundärrohstoffen durch den Einsatz industrieller Abwärme. Auf diese Weise sollen anfallende Reststoffe reduziert, aber auch fossile Energieträger ersetzt werden.
„Von dampferzeugenden Wärmepumpen, die Abwärme wieder in einer sinnvoll nutzbaren Form in den Produktionsprozess einbinden, über Energieeffizienzsteigerung bei Trocknungsprozessen in der Industrie sowie ausschließlich erneuerbare Energieträger und interregionale Fernwärmeübertragungsnetze zur Nutzung industrieller Abwärme bis hin zur Aufbereitung von Sekundärrohstoffen durch den Einsatz industrieller Abwärme - die fünf NEFI-Forschungsprojekte stehen für höchst innovative Technologien zur Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion in der oberösterreichischen Industrie“, fasst Achleitner zusammen. Die technologischen Lösungen würden gleich in industrieller Umgebung entwickelt werden, womit ihre Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt werde.
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