
LINZ/OÖ. Zur Landtagswahl in Oberösterreich wollen nicht nur große und bekannte Parteien wie die ÖVP, FPÖ und SPÖ antreten. Eine der kleinen und weniger etablierten Parteien ist „Bestes Oberösterreich“, das derzeit Unterstützungserklärungen sammelt und dazu durch Oberösterreich tourt. Tips war bei dem Auftakt in Linz und hat mit Gründer David Packer gesprochen.
„Momentan ist die richtige Zeit für eine neue Partei, da viele Menschen politisch unzufrieden sind. Ihnen bieten wir andere Zugänge an als gewohnt: Unsere Kandidaten sollen keine Mitglieder sein, um eine Machtstellung zu vermeiden. Zudem wollen wir den Allgemeinwillen und keine Partikularinteressen transportieren“, schildert der Spitzenkandidat und Politikberater David Packer. Das soll zum Beispiel über Bürgerräte geschehen, die Basis der inhaltlichen Arbeit sind und in moderierten Prozessen über die Ausrichtung des Bundeslandes entscheiden. Dabei sollen Bürger, aber auch Initiativen oder Vereine die Möglichkeit bekommen, ihre Themen einzubringen. Die Landtagsabgeordneten, als Teil des Landtagsklubs, sind den Bürgerräten verpflichtet. Bestes Oberösterreich wurde ursprünglich als Verein gegründet und möchte sich mit mindestens 30.000 Euro durch Fundraising finanzieren.
„Gesunde Gesellschaft“ und Kooperationen
„Unser Anliegen ist eine gesunde Gesellschaft. Wir legen auf drei Bereiche besonderes Augenmerk“, erläutert Packer. Dazu zählen Körper und Geist, Essen und Wohnen sowie Arbeit und Engagement. Eine „gesunde Gesellschaft“ brauche unter anderem Bildungschancen, ausreichend Sportmöglichkeiten, Kunst- und Kulturangebote, gutes Essen, leistbares Wohnen, eine sinnstiftende Arbeit und ein gutes Zusammenleben. Dabei stellen sich etwa Fragen, wo und wie Menschen leben wollen oder welche Erkenntnisse aus der Pandemie gezogen werden können.
Wichtig sind Bestes Oberösterreich zudem Kooperationen, weshalb Packer bereits im Herbst mit verschiedenen Kleinparteien gesprochen habe und die Oberösterreich-Tour mit weiteren Gesprächen verbunden werde. Das Sammeln der Unterstützungserklärungen könne herausfordernder sein als der Einzug in den Landtag, da bis zum Herbst noch eine gewisse Bekanntheit aufgebaut werden könne, vermutet der Spitzenkandidat.
Interessierte können sich für Mitarbeit melden
Für den Antritt bei der Landtagswahl sind 400 Unterschriften nötig, die derzeit gesammelt werden und bis 10. August vorliegen müssen. Nach dem Auftakt in Linz folgen als nächste Stationen Freistadt am Mittwoch, 7. Juli, Vöcklabruck am Mittwoch, 14. Juli, Steyr am Donnerstag, 15. Juli und Schärding am Mittwoch, 21. Juli. Dabei können Bürger mit der Partei ins Gespräch kommen und sich eine Demokratie- Mediations-Aktion ansehen. Wer mitarbeiten möchte, beispielsweise beim Sammeln von Unterstützungserklärungen, beim Führen von Dialogen oder auch als Kandidat, ist eingeladen, sich per E-Mail zu melden. Quereinsteiger sind willkommen, man solle gerne in einer Vermittler- und Schnittstellenrolle sein, meint Packer. Bisher hätten sich fünf bis zehn Menschen zur Mitarbeit gemeldet. Ziel seien fünf bis zehn Kandidaten und zusätzliche Solidaritäts-Kandidaturen.