
OÖ. Die heimische Wirtschaft braucht angesichts der hohen Energiekosten sofortige Entlastung und Planbarkeit, fordert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Dies sei nur mit einem Maßnahmenmix zu erreichen.
Die explodierenden Energie- und Produktionskosten gefährden den Wirtschaftsstandort Oberösterreich enorm. Viele Betriebe in energieintensiven Bereichen stehen massiv unter Druck und sind gezwungen, ihre Produktion oder Leistung zu drosseln. Darunter leidet die internationale Wettbewerbsfähigkeit mehr denn je. Angesichts der prekären Lage fordert die Wirtschaftskammer Oberösterreich die Politik einmal mehr auf, aktiv zu werden und gegenzusteuern. „Was die oö. Betriebe jetzt brauchen, sind Entlastung durch Steuererleichterungen, direkte finanzielle Hilfen und vor allem auch Planungssicherheit“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und verweist auf das Forderungsprogramm der WKOÖ.
Strompreiskompensation gefordert
Quer durch die Branchen klagt man über die exorbitanten Energiepreissteigerungen. Eine Kernforderung der Sparte Industrie ist daher die Einführung einer Strompreiskompensation. Auch die zukünftige Gasversorgung bereitet vor allem Industriebetrieben große Sorgen. „Europa muss seine Energieversorgung diversifizieren, um weniger von unzuverlässigen Partnern abhängig zu sein“, betont der Obmann der WKOÖ-Sparte Industrie Erich Frommwald. Für eine erfolgreiche Transformation brauche es eine ausreichende und sichere Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien sowie klare gesetzliche Rahmenbedingungen.
Im Gegensatz zu Österreich gebe es in anderen europäischen Ländern bereits Maßnahmen, um die steigenden Energiepreise einzudämmen. Wolfgang Schneckenreither, Obmann der WKOÖ-Sparte Transport und Verkehr, sieht ebenfalls die Politik in der Verantwortung und urgiert: „Eine temporäre Reduktion der Mineralölsteuer auf das EU-Minimum sowie eine Verschiebung der CO2-Bepreisung“.
WKO-Initiative zur Energiesteuersenkung – unternimmwas-ooe.at
Im Rahmen einer WKO-Initiative wird aktuell das brennende Thema „Energiesteuern senken“ für eine rasche Entlastung auch durch eine Kampagne kommuniziert. „Jeder kann hier zum Botschafter werden. Alles, was man dafür tun muss, ist, seine Stimme abzugeben“, lädt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer alle Wirtschaftstreibenden und deren Mitarbeiter zur Teilnahme ein.
Wirtschaftslandesrat: Verständnis für Forderungen
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner zeigt „völliges Verständnis“, dass jeder Betrieb derzeit mit den steigenden Kosten zu kämpfen hat, „deshalb hat ja der Bund gemeinsam mit uns viel schon investiert bei Entlastungsmaßnahmen.“ Bei den Haushalten sei der Energiebereich schon sehr gut abgefedert, aber er sei „durchaus der Meinung, dass man vor allem auf Bundesebene sich möglicherweise weitere Maßnahmen überlegen müsse und verstehe, dass das eingefordert wird. „Ich warne nur davor, dass wir nicht in eine Art Vollkasko-Mentalität kommen, dass man für alle Entwicklungen am Markt nach dem Staat ruft. Wir können nicht auf Dauer alle Marktentwicklungen durch staatliche Eingriffe abfedern. Aber es stimmt, wenn sich die Lage weiter verschärft, werden wir handeln müssen.“