Mit neuen „Jugend in IT“-Workshops schon früh für die Branche begeistern
OÖ. Mittlerweile gehört neben Lesen, Schreiben und Rechnen der kompetente Umgang mit Computer und digitalen Medien zur Grundausbildung. Das Land OÖ hat ein neues Politprojekt gestartet, bei dem Schüler bei Workshops mit namhaften Partnern schon vor der Berufsorientierung Lust auf die IT-Branche gemacht werden soll.
Die IT-Branche ist auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen, die rasant wachsende Branche ist ständig auf der Suche nach Mitarbeitern. Laut Wirtschaftskammer OÖ fehlen derzeit rund 24.000 IT-Fachkräfte in Österreich, in den nächsten fünf Jahren soll diese Zahl auf 30.000 ansteigen. Dadurch entsteht jährlich ein Wertschöpfungsverlust von 3,8 Milliarden Euro.
Das Jugend-Ressort des Landes OÖ unter Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) will daher Jugendlichen mit einem – neben schon bestehenden Angeboten – zusätzlich mit dem Projekt „Jugend in IT“-Workshops IT-Technologie näherbringen, schon vor der Phase der Berufsorientierung.
Pilotphase gestartet
Aktuell läuft eine Pilotphase neuer „Jugend in IT“-Workshops in Oberösterreich. Im Rahmen von zwei Aktionstagen, die in Linz stattfinden, besuchen Schüler der 2. bis 4. Schulstufen der Sekundarstufe I neben ausgewählten Workshops im JKU Cool Lab sowie dem Ars Electronica Center auch international tätige Unternehmen und blicken in die heimische StartUp-Szene.
Nach der Pilotphase Ende November wird unter Einbeziehung der Rückmeldungen der Pilotschulen das Projekt evaluiert und Verbesserungen in das Programm eingearbeitet. Ab Herbst 2023 sollen alle Klassen zwischen der 2. und der 4. Schulstufe der Sekundarstufe I die Möglichkeit erhalten, das Projekt „Jugend in IT“ durchzuführen.
Mehrere Schulen bereits fixiert
Zur Durchführung der Pilotphase wurden oberösterreichische Mittelschulen und Gymnasien kontaktiert, ob sie den Testlauf des Projektes „Jugend in IT“ durchlaufen möchten. Sechs Schulen – die NMS 6 Vogelweide Wels, die NMS Schärding, die NMS Vorderweißenbach sowie die drei Linzer Schulen Brucknerschule der Franziskanerinnen, Praxismittelschule Adalbert Stifter und das BRG Ramsauerstraße – nehmen an der aktuellen Pilotphase teil.
Zahlreiche Partner an Bord
Als Partner mit dabei ist das Linzer Elektronik-Unternehmen KEBA, das Einblicke in den Arbeitsalltag von IT-Fachkräften und Workshops bietet, die Linzer Tabakfabrik und die Startrampe, wo die Schüler Einblick in die Welt der StartUps erhalten. Durch die Kooperationen mit der Johannes Kepler Universität, dem Ars Electronica Center, KEBA, der Startrampe sowie der Fachgruppe OÖ Unternehmensberatung – Buchhaltung – IT können die einzelnen Programmpunkte und Workshops während der Pilotphase kostenlos angeboten werden. Die Kosten für die Unterbringung in den Unterkünften – je nach Wunsch Jugendgästehaus oder Kolpinghaus – sind selbst zu entrichten.
„Hautnah erleben“
„Unsere Jugend ist tagtäglich mit digitalen Technologien konfrontiert, wächst quasi mit der Digitalisierung auf. Gleichzeitig sucht die Informationstechnologie-Branche händeringend nach qualifiziertem Personal. Mit den neuen ‚Jugend in IT‘-Workshops schaffen wir erste spannende Berührungspunkte und stärken die Kompetenz der Jugendlichen in diesem Bereich“, so Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
„Damit der Wirtschaftsstandort OÖ auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, müssen wir insbesondere junge Menschen für Technik und Informationstechnologie begeistern. Das Projekt 'Jugend in IT' setzt dafür die richtigen und notwendigen Impulse“, ist auch JKU Rektor Meinhard Lukas überzeugt.
Am besten gelinge es, junge Menschen für die spannenden Berufsbilder und Chancen in diesem Bereich zu begeistern, wenn sie diese hautnah erleben, meint Gerhard Luftensteiner, CEO der KEBA Group. „Um die Herausforderungen der Digitalisierung in den kommenden Jahrzehnten bestmöglich zu meistern, braucht die Wirtschaft ausreichend IT-Fachkräfte. Diese Initiative ist ein wichtiger Impuls hierfür“
„Angesichts der steigenden Herausforderungen in den kommenden Jahren muss das Aus- und Weiterbildungsangebot frühzeitig und vorausschauend ausgebaut werden. Gerade in der Schule müssen wirtschaftliches und praxisrelevantes Denken sowie die Freude an technischen Berufen wie der IT viel stärker vermittelt werden“, so auch Fachgruppenobmann Markus Roth.
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