
LINZ/OÖ. Das Arbeitsmarktservice Oberösterreich stellt das neue Arbeitsprogramm für 2023 vor. Das große Thema lautet Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, soll Arbeitsuchenden der Weg in die Anstellung verkürzt werden.
In Oberösterreich sind aktuell so viele Leute wie nie in Beschäftigung. Mit etwa 45.000 offenen Stellen gibt fast doppelt so viele Stellen wie Arbeitslose, der demographische Wandel wird die Nachfrage nach Arbeitskräften langfristig weiter erhöhen. Die Teuerungswelle und die Energiekrise spiegeln sich noch nicht in den Zahlen am Arbeitsmarkt wider, stellen aber weitere Unsicherheitsfaktoren für das kommende Jahr da.
Schnellere Strukturen
OÖ ist neben Salzburg das einzige Bundesland, bei dem die offenen Stellen die Arbeitslosenquote übersteigen. Darauf reagiert das Arbeitsmarktservice (AMS) mit einem mehrteiligen Strategieprogramm. „Wo es möglich ist, werden Arbeitsuchende unmittelbar nach einer Arbeitslosmeldung weitervermittelt. In Zeiten des Wettbewerbs um Arbeitskräfte müssen Betriebe schneller entscheiden“, betont Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS.
Early Intervention
AMS-Mitarbeiter sollen bereits ab dem ersten Tag alle Daten der Kunden aufnehmen und direkt passende Jobangebote mitgeben, um den Prozess zu verkürzen. Die Entscheidungsgewalt der Arbeitgeber geht zurück, die Arbeitnehmer werden zu Entscheidungstragenden. Das wandelt den Arbeitsmarkt von einem Arbeitgebermarkt in einen Arbeitnehmermarkt.
Dabei nehmen sie alle formalen Qualifikationen der Arbeitssuchenden auf, und erfragen vermehrt in persönlichen Gesprächen die weiteren Kompetenzen der Kunden. „Viele Menschen haben jahrelange Praxiserfahrung die genauso wertvoll ist, auch wenn formale Qualifikationen fehlen“, so Straßer.
Qualität statt Quantität
Das Budget des AMS ist in diesem Jahr um 20 Prozent weniger als im Vorjahr, was vom Gewerkschaftsbund aufgrund der einbrechenden Konjunktur kritisiert wird. Das AMS sieht hingegen kein großes Problem, da die niedrige Anzahl an Arbeitssuchenden die Anzahl der Kursangebote automatisch reduziert.
Durch die wenigen Arbeitslosen verlagert sich der Fokus hin zu einem individuellerer Beratungs- und Qualifikationsprogramm. „Wichtig ist, dass die Qualität erhalten bleibt“, betont Iris Schmidt, Geschäftsführer-Stellvertreterin und designierte Geschäftsführerin des AMS ab Mai 2023. Die Bau-Basisausbildungen, die CodersBay sowie Ausbildungen in der Umweltstiftung werden fortgeführt.
Langfristig mehr Arbeitskraft gefragt
Längerfristig kann Oberösterreich dem Fachkräftemangel entgegenwirken, indem es alle Potentiale am Standort ausschöpft. Freiwillig mehr zu arbeiten wirkt sich positiv auf den Staatshaushalt aus, die Industriellenvereinigung Oberösterreich setzt Maßnahmen für Menschen, die zu Altersteilzeit, Überstunden oder Nachtarbeit bereit sind. Auch Verbesserungen bei der Qualifizierung von sowie Arbeitsbewilligungen für Asylwerber und gezielte Arbeitsmigration würden helfen.
Lösungsansätze auch für Langzeitarbeitslose
Die etwa 6.400 Langzeitarbeitslosen sind für OÖ im bundesweiten Vergleich eine gute Bilanz, dennoch ist noch Luft nach oben, um auch diese Menschen in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Das funktioniere durch gezielte Initiativen. Wie beispielsweise der Arbeitserprobung, bei der die die Arbeitslosen drei Tage lang in einem Unternehmen unverbindlich arbeiten, beläuft sich die Erfolgsquote auf 57 Prozent. Die Versicherungskosten werden dafür vom AMS gedeckt.
„Wenn man einen Fuß in der Tür hat, hat man schon halb gewonnen“, kommentiert Straßer. Der ÖGB schläft für Langzeitarbeitslose ein öffentliches Beschäftigungsprogramm vor, um gleichzeitig auch den Personalmangel im kommunalen Bereich zu decken.
Gezielte Arbeitgeberberatung
Auch für Unternehmen wird der Prozess kompakter. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnüren gemeinsam mit den Firmen ein Gesamtpaket an Maßnahmen, die die Recruitingchancen verbessern. Geplant sind dafür Workshops und gemeinsame Qualifizierungsprojekte mit Unternehmen sowie Trainings für unsere Mitarbeiter“, erläutert Schmidt. In der Umorganisationsphase des AMS entsteht an allen Geschäftsstellen eine Anlaufstelle für Erst-Service.
Gewerkschaftsbund fordert mehr Arbeitslosengeld
Auch in der Jugendberatung will man künftig vermehrt andocken und in Zusammenarbeit mit anderen Schnittstellen Berufsinformationsinitiativen fördern.
Der ÖGB spricht sich besonders für Jugendliche aus, die eine Ausbildung abgebrochen oder versäumt haben, und eine zweite Chance verdient hätten. Er fordert, dass die Beihilfen für Jugendliche während der Ausbildung erhöht werden. Derzeit betragen diese 372,60 Euro monatlich, das sei kein Anreiz, so Stefan Guggenberger vom ÖGB. Er fordert auch eine höhere Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld. Eine „Arbeitsmarktpolitik durch Angst und Sanktionen“ sei nicht wirksam, man müsse den Menschen Perspektiven vermitteln.
Keine Kurzarbeit mehr
Seit November 2022 gibt es in OÖ keine Kurzarbeit mehr – das soll auch so bleiben. „Wir können nicht unterbeschäftige Arbeitskräfte mit öffentichen Mitteln finanzieren, während andere Betriebe die Leute dringend benötigen“, betont Straßer.
Das AMS will auch unterbinden, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer am AMS „parken“. Maximal sechs Wochen dürfen an jetzt zwischen Wiedereinstellzusage und Anstellung liegen, mit Ausnahme von witterungsabhängigen Branchen.
Lächerliches AMS - ach sie wird es auch nicht besser machen! man wird sowieso writerhin mehrfach gesperrt oder mehrfach leistung eingezogen wenn man sich nicht mehr weiter bückt! werde momentan monat für monat gesperrt! leistung mehrfach eingezogen so das ich kekne miete zahlen konnte, keine lebensmittel kaufen kann bis jetzt! bin angeblich arbeitsunfähig daher ich nicht als putze arbeiten gehen möchte daher ich im lager tätig bin! unnötige aktionen vom AMS. das ams verweigert sogar vermittlungen zu ams gesperrte personen! es wird zeit das hier einiges geändert wird!!!