Digitale Pflegedokumentation vereinfacht

Karin Seyringer Tips Redaktion Online Redaktion 19.05.2023 13:13 Uhr

OÖ. Um Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen zeitlich zu entlasten, wurde in OÖ von Land, Arbeiterkammer und der Soziales Netzwerk GmbHein Pilotprojekt durchgeführt, mit dem Ziel, die die Pflegedokumentation einfacher zu gestalten. Die erforderlichen Maßnahmen wurden nun bei rund 7.000 Beschäftigten in ganz Oberösterreich umgesetzt. 50 Prozent der Kosten hat die Arbeiterkammer OÖ übernommen, über den AK-Zukunftsfonds.

Eine Studie der Arbeiterkammer hatte aufgezeigt, dass bis zu 30 Prozent der Arbeitszeit in der Pflege für die Dokumentation verwendet werden muss. Nach einer Analyse und Evaluierungs-Workshops mit den Beschäftigten wurde die neu gestaltete digitale Dokumentation zunächst umfassend in einem Pilotprojekt im Altenheim Sonnenhof Linz und anschließend in ausgewählten weiteren Heimen getestet. Jetzt wurden die Verbesserungen gemeinsam mit den Betriebsräten der Alten- und Pflegeheime in ganz Oberösterreich umgesetzt.

„Eindeutig schneller“

„Das Dokumentieren der alltäglichen Pflegehandlungen geht nun eindeutig schneller. Wir müssen nicht mehr alles einzeln eingeben“, so Peter Kopf, Zentralbetriebsrat der APH GmbH der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. So können Kategorien wie Mobilisation aus dem Bett, Unterstützung beim Toilettengang, An- und Auskleiden und Unterstützung beim Frühstück mit einem einzigen Klick festgehalten werden. Und nicht aussagekräftige Einträge wie „Bewohner geht es gut“ entfallen. Außerdem konnten die Kategorien im Pflegebericht von insgesamt 30 auf acht reduziert werden.

„Diese Verbesserungen reduzieren belastende Dokumentationsarbeiten. Durch die Einbindung der Heimaufsicht und der Beschäftigten entstand eine von allen Betroffenen akzeptierte Lösung. Somit ist sie auch ein Musterbeispiel für Digitalisierung, die den Beschäftigten nützt“, ist AK-Präsident Andreas Stangl überzeugt.

Monatlicher Austausch

Rund 7.000 Beschäftigte in 131 Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich können das neue System jetzt nutzen. Ein monatlicher Austausch von Nutzern aus den verschiedenen Einrichtungen ist vorgesehen. Nachfragen aus anderen Bundesländern würden zeigen, dass das Projekt einen wichtigen Schritt für die zukünftige Pflege darstelle.

AK-Zukunftsfonds

Mit dem AK-Zukunftsfonds wurden seit dem Frühjahr 2019 bereits 170 Projekte in ganz Oberösterreich unterstützt. Gefördert werden Projekte, die nicht die Gewinne, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Bis 22. September 2023 können wieder Anträge gestellt werden. Alle Infos unter arbeitmenschendigital.at

 

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