Bruckneruni Budgetloch: Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof
LINZ. Im Fall der 1,5 Millionen Euro großen Lücke im Budget der Anton Bruckner Privatuniversität beantragt der SPÖ-Landtagsklub eine Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof. Die Klubvorsitzende, Sabine Engleitner-Neu fordert eine volle Aufklärung.
Wie berichtet, hatte die Bruckner-Privatuniversität für das Jahr 2023 ein notwendiges Budget von 19,8 Millionen errechnet. Es ergab sich eine Lücke von 1,5 Millionen Euro. Wie diese entstand, war nicht nachvollziehbar, weil alle digitalen Daten zum Budgetplan zuvor gelöscht worden waren. Die frühere Direktorin Tina Gruber-Mücke, die auch für die Finanzverwaltung zuständig war, hatte Ende März überraschend gekündigt. Rektor Martin Rummel übermittelte den Sachverhalt der Staatsanwaltschaft Linz, die eine derzeit noch laufende Ermittlung wegen Datenbeschädigung einleitete.
Geschlossen wurde das millionenschwere Budgetloch durch das Land Oberösterreich. Bereits im Jahr zuvor gab es eine Budgetlücke von über 800.000 Euro, welche die Universität aus Rücklagen begleichen konnte.
Sonderprüfung soll Klarheit bringen
Nun macht die SPÖ von ihrem Recht in Oberösterreich Gebrauch und beauftragt eine Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof. Finanziert wird die Universität zu hundert Prozent vom Land. Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer habe die Aufklärungs-Appelle bislang „ungehört verstreichen lassen“, so Engleitner-Neu, „Uns bleibt daher nichts anderes übrig, als mit Hilfe des Landesrechnungshofs die Angelegenheit zu untersuchen. Denn die Steuerzahler haben ein Recht darauf, dass in der Bruckner-Privatuniversität korrekt und verantwortungsvoll gewirtschaftet wird und zu diesem Recht werde ich ihnen mit Hilfe des Landesrechnungshofs verhelfen.“
Es seien mehrere Fragen ungeklärt, die Sonderprüfung soll unter anderem den Standards der Budgetierung, den Auswirkungen des Budgetlochs auf den Universitätsbetrieb sowie die Rolle des Landeshauptmannes als verantwortlichem Regierungsmitglied nachgehen. In einer ersten Reaktion den Oberösterreichischen Nachrichten gegenüber sagte Stelzer, die Sache solle „ruhig geprüft werden“. Er habe alles unternommen, um schnell Klarheit zu bekommen. Auch vor dem Universitätsrat sei alles offengelegt worden.
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