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Vorbereitung für Pflegeberufe: Projekt "Migrants Care" in Oberösterreich wird ausgeweitet

Tips Logo Karin Seyringer, 01.02.2024 16:15

OÖ/LINZ. Mit dem Projekt „Migrants Care“ sollen Personen mit Migrationshintergrund über einen Vorbereitungslehrgang für Pflege- und Betreuungsberufe fit gemacht werden. In Oberösterreich, getragen von der Volkshilfe Oberösterreich, wird das Projekt seit 2021 als Pilotprojekt durchgeführt. Dieses wird nun ausgeweitet, wie Integrationsministerin Susanne Raab und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP) am Donnerstag ankündigen.

Integrationsministerin Susanne Raab und Sozial- und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer besuchen das Projekt „migrants care“. (Foto: Land OÖ/Andreas Krenn)

Migrants Care ist ein Vorbereitungslehrgang für Pflege- und Betreuungsberufe, in Oberösterreich insbesondere für eine Ausbildung in der Fachsozialbetreuung Altenarbeit. Ziel des Projekts ist es, Personen mit Migrationshintergrund durch umfassende Beratung sowie fachsprachlichen und fachspezifischen Unterricht für Ausbildungen im Pflege- und Betreuungsbereich vorzubereiten, gleichzeitig auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Projektträger ist in Oberösterreich die Volkshilfe, Projektpartner der Österreichische Integrationsfonds.

Vier Kurse im Jahr 2024

Bislang gab es einen Kurs pro Jahr, in Linz. 2023 konnten elf von 14 Absolvierende erfolgreich in eine Pflegeausbildung vermittelt werden

Bund und Land OÖ weiten das Angebot nun aus. Für 2024 sind in Oberösterreich vier Kurse mit insgesamt rund 65 Teilnehmenden (Linz, Braunau und eventuell Steyr und Gmunden/Vöcklabruck) geplant. Dabei wird eng mit der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ zusammengearbeitet und ein nahtloser Übergang in den eigens geschaffenen „FSB-A Kurs für Personen mit Deutsch als Zweitsprache“ wird angestrebt.

Zielgruppe der Kurse sind Personen mit Migrationshintergrund und nicht deutscher Muttersprache ab Niveau Deutsch A2, mit Zugang zum Arbeitsmarkt, ab dem 21. Lebensjahr. Der Kurs dauert vier Monate, umfasst fachsprachlichen Deutschunterricht und fachspezifischen Pflegeunterricht, sowie ein Praktikum. Ergänzt wird durch zusätzlich Unterrichtseinheiten zu digitalen Kompetenzen, Bewerbungstraining und allgemeines Briefing und Orientierung in Schule und am Arbeitsmarkt durch die Volkshilfe Oberösterreich.

Jasmine Chansri: „Wichtiger erster Schritt“

Jasmine Chansri, Geschäftsführerin der Volkshilfe Oberösterreich, weiß: „Viele Migrantinnen und Migranten möchten einen für unsere Gesellschaft so wichtigen Pflege- oder Betreuungsberuf ergreifen, scheitern aber an den verlangten Deutschkenntnissen und an fehlenden Informationen über die Branche. Mit ‚Migrants Care‘ gelingt uns ein wichtiger erster Schritt bei Beratung und Vorqualifizierung. Und obwohl wir nicht nur die schönen Seiten des Berufs Pflege präsentieren, sondern sie realistisch auf die Ausbildung vorbereiten, wurden unsere Erwartungen erfreulicherweise übertroffen. Die Teilnehmenden waren und sind von Beginn weg höchst motiviert und engagiert und wollen die ihnen gegebene Chance nutzen. Es ist wunderbar zu sehen, mit welcher Begeisterung sie dabei waren und sind.“

Raab und Hattmannsdorfer: „Mit Beitrag zu etwas bringen“

„Der Arbeitsmarkt bietet viele offene Stellen, andererseits gibt es in Österreich über 40.000 Flüchtlinge, die beim AMS gemeldet sind. Wir erwarten uns, dass die Menschen, die zu uns kommen und Arbeitsmarktzugang haben, die Angebote aktiv annehmen und ihren Beitrag für die österreichische Gesellschaft leisten“, so Integrationsministerin Susanne Raab. Landesrat Hattmannsdorfer ergänzt: „Migrants Care ist eine Win-Win-Situation für die Pflege und die Integration, darum bauen wir das Projekt aus. Erstens suchen wir Menschen mit Migrationshintergrund, die bei uns in der Pflege arbeiten wollen und zweitens lösen wir unser Aufstiegsversprechen ein: Wer bereit ist, einen Beitrag zu leisten, kann es in Oberösterreich zu etwas bringen. Unsere klare Integrationsleitlinie – Deutsch, Arbeit und Respekt – ist nicht nur heiße Luft, sondern fordern wir aktiv ein und unterstützen wir mit konkreten Projekten.“


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