Wirtschaftskammer eröffnete ihr neues „Haus der Wirtschaft“ in Linz
OÖ/LINZ. Im Oktober 2022 wurde mit dem Umbau begonnen, am Mittwoch wurde das neue „Haus der Wirtschaft“ der Wirtschaftskammer OÖ (WKOÖ) am Linzer Hessenplatz offiziell eröffnet. „Dieses Haus soll Mittelpunkt und Treffpunkt des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich sein“, freut sich WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. 37,2 Millionen Euro wurden investiert.
Arbeits- und Fachkräfte, Innovation und Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ökologisierung, Export, Entlastung: Das sind die fünf Themen des WKOÖ-Masterplans. „Bei jedem dieser Themen haben wir in Maßnahmen investiert, die unsere Mitglieder und unseren Standort weiterbringen“, verweist Doris Hummer zum Beispiel auf die Duale Akademie.
„Hardware für noch bessere Wirkung“
„Mit dem Haus der Wirtschaft haben wir jetzt auch die richtige Hardware geschaffen, um all diese Maßnahmen noch besser zur Wirkung zu bringen“, so Hummer. „Dieses Haus wird ein zentraler Dreh- und Angelpunkt im Wirtschafts- und Innovationsnetzwerk Oberösterreichs. Ein Ort, an dem sich Unternehmerinnen und Unternehmer treffen, aber auch Jugendliche, wirtschaftlich Interessierte sowie Personen aus Medien, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Hier ist Raum für Austausch und Vernetzung – so entsteht Neues und der gesellschaftliche Zusammenhalt wird vertieft.“
37,2 Millionen Euro investiert
Das Stammhaus der WKOÖ am Hessenplatz 3 in Linz wurde vor über 70 Jahren bezogen. Investiert hat die WKOÖ in den nunmehrigen Umbau 37,2 Millionen Euro. Trotz unvorhersehbarer Zusatzkosten sei er im Budgetrahmen geblieben (36,35 Millionen Euro plus 10 Prozent Reserve). Umgesetzt wurde der Umbau zu 90 Prozent von Betrieben aus Oberösterreich.
PV-Anlage, rund 3.000 Quadratmeter Grünfläche (inklusive Dachbegrünung) wurden unter anderem im Außenbereich umgesetzt. Im Gebäude warten etwa ein neuer „Talent Space“, wo Jugendliche ihre Stärken erkunden werden, erläutert WKOÖ-Direktor Gerald Silberhumer. Raum für Begegnung werde geschaffen, mit dem „Julius-Raab“-Saal genauso wie mit kleineren Räumen für Einzelgespräche. Auch ein Gastronomieangebot steht zur Verfügung. Sämtliche Räume sind zudem hybrid nutzbar.
Ars Electronica Solutions gestaltete Julius Raab Band
Eine Besonderheit des Gebäudes ist auch der Innovationshub, der den Julius-Raab-Saal umfasst. Dieser wurde durch das von Ars Electronica Solutions implementierte „Julius Raab Band“ inszeniert, das den Saal mit einer Spiegelverglasung und 40 integrierten Screens umgibt. Im Mittelpunkt der Rundumbespielung steht das Global Network der WKOÖ, das mehr als 170 Außenstellen weltweit umfasst. Die World Map bildet dabei das zentrale Element: Ein sich drehender animierter Globus fächert sich zu einer in Echtzeit visualisierten Weltkarte auf. Zwischen den Besprechungsnischen am Julius Raab Band eröffnen digitale Schaufenster den Blick in die Wirtschaftslandschaft Österreichs.
Erneut Entlastungen gefordert
Aber auch bekannte Forderungen bekräftigte Hummer anlässlich der Eröffnung: die Senkung der Lohnnebenkosten um mindestens 3,7 Prozent und geringere Lohn- und Einkommenssteuersätze bei mittleren Einkommen. Zudem brauche es ein Entbürokratisierungspaket und die Erschließung neuer Exportmärkte.
Senkung der Kammerumlage 2
Mit einem „Fitnessprogramm“ habe die WKOÖ auch selbst Systemkosten konsequent reduziert, damit sei das Beitragsaufkommen der Mitglieder um rund sechs Millionen Euro gesenkt worden. Hummer: „Gemäß dem Strategiekurs ‚Sparen und Investieren zugleich‘, setzen wir nun einen weiteren Schritt. Ich bringe einen Antrag im Wirtschaftsparlament ein, der eine weitere Senkung der Kammerumlage 2 um fünf Prozentpunkte vorsieht.“
Nächste Großbaustelle folgt
Nach Fertigstellung des Umbaus am Hessenplatz startet 2025 die Generalsanierung des WIFI an der Wiener Straße in Linz. Aktuell bereite sich das Haus mit der Dotierung frischer Baurücklagen darauf vor.
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