Tradition aus dem Mittelalter: "Happy New Beer" wünschten die oberösterreichischen KultiWirte beim heurigen Brausilvester
OÖ/LINZ. Mit dem Brausilvester wurden am 3. Oktober die kulinarischen Herbstmonate in Oberösterreich von den KultiWirten eingeleitet. Dies wird von der oberösterreichischen Gastronomie erneut zum Anlass genommen, den ganzen Herbst über bierige Schmankerl auf den Getränke- und Speisekarten zu präsentieren.
Das Brausilvester hat seinen Ursprung im Mittelalter, als das Bierbrauen wegen fehlender Kühlung im Sommer pausiert werden musste. Die hohen Temperaturen hätten damals die Bierqualität beeinträchtigt. Die Brausaison begann also im Oktober und lief von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April). Das Brausilvester markierte den letzten Tag vor Beginn der neuen Brausaison. Heutzutage ist durch moderne Kühltechnik ganzjähriges Brauen möglich, doch die Tradition wird von den KultiWirten beibehalten.
„Bei insgesamt 62 Mitgliedsbetrieben bieten wir in den kommenden Monaten eine breite Bierauswahl, exklusive Biergerichte und genussvolle Menüabende“, betont KultiWirte-Obmann Reinhard Guttner. Am 3. Oktober begrüßte er mit einem „Happy New Beer“ den schmankerlreichen Herbst im Wia z'haus Lehner in Linz-Urfahr.
Die KultiWirte sind ein Zusammenschluss von 62 Gastronomen aus Oberösterreich, die sich der Erhaltung der traditionellen Wirtshauskultur widmen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und erfordert ganzjährige Öffnungszeiten sowie ein auf Oberösterreich bezogenes regionales Speisenangebot
KULT24 zeigt sich bernsteinfarben und würzig
Jedes Jahr wird beim Brausilvester der KultiWirte auch ein eigens gebrautes KULT-Bier angestochen. Das KULT24 wurde heuer gemeinsam mit Braumeister Martin Sirmion bis Ende Juli in der Tabakfabrik eingebraut. Das spezielle ungefilterte Linzer Bier mit 5,1 Prozent Alkoholgehalt, einer bernsteinfarbenen Tönung und einem würzigen, leicht karamellartigen Geschmack kann künftig bei fast allen KultiWirten konsumiert werden.
„Oberösterreich ist das Land der Biere, wir haben rund 70 aktive Brauereien in unserem Bundesland. Mittlerweile kommen viele Touristen wegen unserer Kulinarik nach Oberösterreich. Dabei spielen die Gastronomiebetriebe des Landes – von traditionellen Landwirtshäusern bis hin zu erstklassigen Haubenlokalen – eine entscheidende Rolle“, so Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Markus Achleitner (VP).
Wirtshäuser als Treffpunkt in ländlichen Gegenden
Dass die Qualität der Kulinarik stark von der fachlichen Kompetenz der Mitarbeiter abhängt, betont Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Gerold Royda im Rahmen des heurigen Brausilvesters. Deshalb setze man alles daran, junge Menschen für touristische Berufe zu begeistern und optimal auszubilden. „Qualifizierte und engagierte Fachkräfte sind derzeit besonders gefragt, und diese Bemühungen tragen wesentlich zur Sicherung der Qualität in der Branche bei“, erklärt Royda.
„Mit Veranstaltungen wie dem Brausilvester beweisen traditionelle Wirtshäuser ihre hohe Qualität und präsentieren ihre tagtägliche Arbeit, auf die sie mehr als stolz sein können. Derzeit gilt es, diese traditionellen Wirtshäuser zu erhalten. Sie sind besonders in ländlichen Gegenden ein wichtiger Treffpunkt. In den letzten Jahren wurden diese Wirtshäuser aber immer weniger. Ein besonders hoher Stellenwert kommt deswegen jenen Personen zu, die solche Traditionsunternehmen übernehmen“, so auch Thomas Mayr-Stockinger, Obmann der oö. Gastronomie.
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