Oberösterreichischer Jugendlandtag feierte erfolgreiche Premiere
OÖ/LINZ. 62 Jugendliche nahmen beim ersten Oberösterreichischen Jugendlandtag, der am Mittwoch und Donnerstag im Landhaus Linz stattfand, teil. Bei der Plenarsitzung wurden am Donnerstag sieben Anträge eingebracht, fünf davon wurde mit Mehrheit angenommen. Diese gehen nun auch in die Fachausschüsse des Oö. Landtags ein.
Am Mittwoch fand der Ausschusstag statt, am Donnerstag wurde leidenschaftlich über eingebrachte Anträge diskutiert. Die jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 20 Jahren Themen wie Arbeitslosengeld, Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Müllvermeidung.
Zwei intensive Tage, neue Freundschaften und Lernerfahrungen
Die Anforderungen an die Jugendabgeordneten waren groß. Am Ausschusstag wurden nach dem Kennenlernen und einer Einführung in die Arbeit des Landtags in sechs Ausschüssen je zwei Anträge erarbeitet. Die Themen:
- Bildung, Schulsystem und Medienkompetenz
- Sicherheit und Soziales
- Mitbestimmung, Gleichberechtigung und Mental Health
- Wirtschaft und Finanzen
- Mobilität und öffentlicher Verkehr
- Umwelt, Natur- und Klimaschutz
Aus jedem Ausschuss ging ein Antrag direkt in den Jugendlandtag ein, von den übriggebliebenen sechs Anträgen wurde einer per Mehrheitsentscheid für die Tagesordnung ausgewählt.
Die Ausschussarbeit war für Jugendabgeordnete Nicole Musinzi ein besonderes Highlight: „Wir konnten in den Themen ja frei wählen, welches Anliegen wir aufgreifen. Das Brainstorming, wie dann alle miteinander interagiert haben, das war so schön. Die ganzen Ideen kamen einfach rausgeflossen. Es war harmonisch, miteinander, dann auch gegeneinander, aber immer produktiv. Das hat Spaß gemacht.“
Abendempfang mit Landtagsabgeordneten und Vertretern der Landesregierung
Am Mittwochabend stand für die Jugendabgeordneten dann ein Abendempfang zum Kennenlernen der politischen Landesspitzen statt. Landtagspräsident Max Hiegelsberger und Landeshauptmann Thomas Stelzer konnten dazu Abgeordnete aller Fraktionen und die Landesregierung begrüßen.
Jugendabgeordnete Ella Sehic: „Der Abend mit den Politikern, das war wirklich toll. Man hat das Menschliche wiedergefunden und das negative Bild der Politiker löschen können. Ich habe viel Spaß gehabt, mit ihnen zu reden.“
Lebhafte Diskussionen im Landtagssitzungssaal
Am Donnerstag fand der eigentliche Jugendlandtag statt, die Plenarsitzung im Landtagssitzungssaal. Die anfängliche Scheu vor dem öffentlichen Sprechen wurde schnell überwunden und es entwickelten sich lebhafte Diskussionen zu den sieben eingebrachten Anträgen.
Folgende Anträge wurden mit Stimmenmehrheit beschlossen:
- Leistbare Angebote für mentale Gesundheit für alle
- Stärkung der Sozialberufe
- Attraktivierung der öffentlichen Verkehrsmittel
- Förderung der Müllverwertung und des Recyclings
- Gesteigerte Selbstbestimmung über den weiblichen Körper
Die Anträge gehen nun in die Fachausschüsse des Oö. Landtags ein.
Das Resümee der teilnehmenden Jugendabgeordneten
Zum Abschluss des Jugendlandtages wurden die Eindrücke und Erfahrungen der letzten beiden Tage in der Gruppe gesammelt. Die jungen Abgeordneten würden allen Jugendlichen die Teilnahme an weiteren Ausgaben auf jeden Fall empfehlen, wie Jugendabgeordnete Viktoria Piererfellner sagt: „Ich hab gestern schon gefragt, ob ich wieder teilnehmen kann. Nächstes Mal dann auch gerne in der Vorbereitung oder Begleitung der kommenden Jugendabgeordneten.“
Jugendabgeordneter Alexander Bilous zieht ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich bin gestern Vormittag angekommen und hatte ziemlich wenig Erfahrung mit Politik. Es war überraschend interessant und definitiv eine coole Erfahrung. Ich denke es ist auch im echten Landtag so, dass man zu seiner eigenen Idee dann auch Kontra bekommt, weil es einfach so viele verschiedene Meinungen gibt.“
Auch Jugendlandtagsabgeordneter Julian Gerstlohner pflichtet bei: „Gewaltig gut, dieser Jugendlandtag. Es ist riesig klass gewesen mit der ganzen Gruppe hier die Demokratie gemeinsam zu erleben. Ich täte es jedes Mal wieder machen.“
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