Potenzialanalyse: Seit zehn Jahren Hilfe zur richtigen Entscheidung
LINZ. Augen auf bei der Berufswahl: ein nicht immer ernst gemeinter Rat im Erwachsenenleben, der aber im Alter von 14 sehr wohl eine entscheidende Bedeutung hat. Hier die möglichst richtige Entscheidung zu treffen, dafür hat die Wirtschaftskammer Oberösterreich vor zehn Jahren die Potenzialanalyse ins Leben gerufen, die den Jugendlichen ihre bestmöglichen Ausbildungswege aufzeigen soll.
Spätestens am Ende der achten Schulstufe steht für alle Jugendlichen die Entscheidung an, was sie später einmal beruflich machen bzw. werden wollen. Oftmals wird diese Entscheidung vom persönlichen Umfeld, der Profession der Eltern beeinflusst. Um auch andere, vor allem auch den tatsächlichen Talenten und Interessen entsprechende Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen, das ist die Aufgabe der Potenzialanalyse.
Großes Interesse
„In den vergangenen zehn Jahren haben durch die Potenzialanalyse rund 94.000 oö. Schülerinnen und Schüler Unterstützung bei ihrer individuellen Ausbildungsentscheidung erhalten. Pro Schuljahr buchen 93 Prozent der Mittelschulen und ein Drittel der AHS-Schulen diese Orientierungshilfe. Über 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler empfehlen die Potenzialanalyse weiter“, ist WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer stolz auf dieses Erfolgsprodukt.
Ablauf
Bei der Potenzialanalyse werden verschiedene psychologische Tests und ein persönliches Beratungsgespräch miteinander kombiniert. Anhand dieser Testverfahren werden die Fähigkeiten, Begabungen, Interessen, Neigungen und die Persönlichkeitsstruktur erhoben. Nach Auswertung der Testergebnisse werden die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Eltern oder einer Vertrauensperson zum persönlichen Beratungsgespräch mit einem Arbeitspsychologen eingeladen. Aufbauend auf den Testergebnissen erhalten die Jugendlichen zusätzlich zum Beratungsgespräch eine Ergebnismappe.
Im vergangenen Schuljahr nahmen mehr als 10.500 Schüler im ganzen Bundesland teil. Trotz der sehr positiven Bilanz ortet man auch noch Potenzial nach oben. Aktuell nimmt nur ein Drittel der AHS an dem Programm teil. Manche dieser Schulen dürften Angst haben, Schüler an andere Bildungsangebote zu verlieren. „Wir wollen aber niemanden abwerben“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Gutes Zeugnis
Laut einer Befragung der Teilnehmer an der Analyse war die Potenzialanalyse für sie für Ausbildungsentscheidung für ein Fünftel sehr hilfreich (22 Prozent) und für weitere zwei Fünftel eher hilfreich (42 Prozent). „Die Potenzialanalyse öffnet Türen zu Chancen, die bisher im Verborgenen lagen, und zeigt neue Wege für die Zukunft auf. Sie hilft dabei, nicht nur die eigenen Stärken und Interessen besser zu erkennen, sondern auch Möglichkeiten zu entdecken, die man zuvor nicht wahrgenommen hat“, berichtet etwa Stefanie Wimmer, die durch die Analyse zu ihrer jetzigen Ausbildung im Lehramt gefunden hat.
Mit zwei Millionen Euro gefördert
Die Potenzialanalyse inklusive der Ergebnismappe hat einen Wert von 160 Euro, für die Schüler fallen allerdings keine Kosten an. Das Angebot wird in Kooperation von Wirtschaftskammer und Land Oberösterreich gefördert. „Jede Jugendliche, jeder Jugendliche, jedes Talent ist uns in Oberösterreich ein Anliegen. Und eines ist sicher: Kenne ich mein Ziel, kann ich mir oft zeitraubende und vielleicht sogar frustrierende Umwege sparen“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner die gemeinsamen Förderaktivitäten.
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