Bucklwehluckn in St. Thomas ist zugemauert
ST. THOMAS AM BLASENSTEIN. Der kleine Ort im Mühlviertel unweit der Bezirkshauptstadt Perg verfügt über eine weitum bekannte Attraktion: Einen Felsblock, die „Bucklwehluckn“. Bis vor Kurzem konnte hier noch fröhlich durchgekrochen werden.
Nach altem Glauben soll ein Durchschlüpfen durch seinen engen Spalt gegen Kreuzschmerzen und rheumatische Beschwerden helfen. Laut Überlieferung soll man von Ost nach West kriechen. „Nur derzeit ist in keiner Richtung ein Durchkriechen möglich, der Spalt ist zugemauert“, wandte sich eine Tips-Leserin an die Perger Redaktion.
Bucklwehluckn in Privatbesitz
Die Kontaktaufnahme mit der Gemeinde brachte noch wenig Licht in die Sache, nur so viel: Was nach einem Aprilscherz klang, ist Realität. „Wir wurden heute davon unterrichtet, dass dieser Sachverhalt eingetreten sei. Die Bucklwehluckn ist im Privatbesitz, weder der Tourismusverband noch die Gemeinde wurden von keinerlei diesbezüglichem vorübergehendem Aktionismus in Kenntnis gesetzt. Ob etwas bzw. was genau mit diesem vorübergehenden Aktionismus bezweckt werden sollte, könnte möglicherweise der Besitzer darlegen“, meinte Bürgermeister Michael Naderer.
Kunstaktion will zum Nachdenken anregen
Die Spurensuche führte nun weiter zum Besitzer und zu dem Pabneukirchener Künstler Rupert Süß. „St. Thomas ist ein idyllischer Ort im schönen Mühlviertel mit einer Fülle an Kultplätzen und Kleinoden. Durch eine emsige Bautätigkeit im Ort sind viele Kleinode hinter privaten Gartenzäunen verschwunden und nicht mehr öffentlich zu besichtigen. Diese – bis 15. August befristeten – Aktion soll zum Nachdenken anregen“, erläutert der Künstler die Idee hinter der Maueraktion. Die vom Besitzer großzügig gestattete Nutzung der Plattform mit der herrlichen Aussicht und dem berühmten Stein wäre schon zu selbstverständlich geworden. „Zum Fest Maria Himmelfahrt wird die Mauer im Rahmen eines Festes wieder fallen, um das Durchkriechheiligtum weiter benutzen zu können“, so Süß.
Gewinnspiel
Was also am vergangenen Sonntagvormittag beim Stammtisch noch für Aufregung gesorgt hatte, stellte sich als Kunstaktion heraus. „Was symbolisiert die Ausmauerung zwischen den Felsen“, werden auf einer Tafel die Besucher gefragt und sind eingeladen, sich Gedanken zu machen. Juniorwirtin Birgit Mikulaschek vom Gasthaus Ahorner: „Wer sich darauf einen Reim machen kann, was es mit dieser Aktion auf sich hat, der kann das schriftlich bei uns im Gasthaus deponieren. So sind wir ins Spiel gekommen und ich hab kein Problem damit. Unter den richtigen Antworten wird ein Gewinner ausgewählt, der einen Preis erhalten wird.“
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24.07.2019 20:59
Bucklweh
Brillant wie ihr sie Gemeinde an der Nase rumführt.
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24.07.2019 19:54
Bucklweh
Toben Sie sich bitte woanders aus aber bitte an der von mir so gelie Stätte
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24.07.2019 09:34
Naturdenkmal
Ich halte diese Aktion nicht für sehr sinnvoll. Das zubetonierten eines Naturdenkmals ist weder Kunst noch Ideenreich. Wer die Reputation seiner Heimatgemeinde beschädigt, sollte Wiedergutmachung leisten.
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