
KATSDORF. Die Bühnen im Land sind leer. Doch um trotzdem lachen zu können, hat der in Katsdorf lebende Kabarettist und Autor seine Bühnenfigur Amalie Kratochwill auf Papier gebracht. Wir haben über sein kürzlich veröffentlichtes Buch mit ihm gesprochen.
Tips: Was ist der Inhalt Ihres neuen Buches?
Peter: Im Buch „Die letzte Rolle. Das Corona-Tagebuch der Amalie Kratochwill“ werden die Erlebnisse und Gedanken der Amalie während des ersten Lockdowns in Österreich im Frühjahr 2020 beschrieben. Sie verbringt diese Zeit hauptsächlich in ihrer Kabinett-Wohnung, in der sie mit ihrem Kanarienvogel Hansi wohnt. Sie beschreibt die Kämpfe um die letzten Rollen Klopapier und die Diskussionen um den Mund-Nasen-Schutz genauso wie das Miteinander das entstand, bei dem sich Nachbarn gegenseitig unterstützen – und wenn es nur darum geht, wer den Lottoschein aufgibt und dabei sein Leben riskiert.
Tips:Wieso schreiben Sie als Frau Amalie Kratochwill? Wie sind sie auf diese Idee gekommen?
Peter: Die Amalie Kratochwill ist eine Bühnenfigur, die ich im Rahmen unseres Medizinkabaretts Peter & Tekal spielen darf. Mit ihren 81 Jahren taucht sie nicht nur seit 25 Jahren in der Kabarett-Ordination auf, sondern hat auch ein Eigenleben entwickelt. Zum Beispiel habe ich seit dem Ausbruch der Pandemie auch ein Videotagebuch mit der Frau Kratochwill geführt, an dem ich die Fangemeinde dieser Dame über Facebook teilnehmen ließ. Der renommierte Verlag Braumüller wollte daraufhin das Buch dazu veröffentlichen.
Tips:Das Buch zeigt einmal mehr Ihre kreative Seite. Kann man sagen, Corona hat ihre Kreativität gefördert?
Peter: Wegen der Pandemie war es uns plötzlich verboten aufzutreten. Bald habe ich festgestellt, dass das nicht nur zu einem finanziellen Verlust führt, sondern dass ich auch darunter leide, meine Kreativität nicht mehr ausleben zu können. Also bin ich zuerst ins Internet ausgewichen, mit Online-Darbietungen. Und dann habe ich mich daran gemacht, wieder einmal ein Buch zu schreiben. Corona hat dafür gesorgt, dass ich dafür wieder Zeit hatte.
Tips: Wie erleben Sie als Künstler die Corona-Pandemie?
Peter: Ich denke, dass es eine sehr ernste Zeit ist, für manche Menschen existenziell bedrohlich. Darauf soll die Kunst auch reagieren. Ich sehe meine Aufgabe darin, den Humor nicht zu verlieren und ihn auch unter die Menschen zu bringen. Lachen bringt den Menschen eine Erleichterung, Lachen ist sogar gesund. Das hat schon immer gegolten und das gilt auch in dieser Zeit. Und wenn ich das nicht auf der Bühne machen darf, dann schreibe ich halt ein Buch. Und hoffe, das Publikum auf diesen Weg zu finden.
Tips:Sind als Peter & Tekal – wenn möglich – demnächst wieder Auftritte im Bezirk Perg geplant?
Peter: Ja, einer unserer letzten Auftritte vor Corona war am 29. Februar im Donausaal Mauthausen. Da wurden wir vom Publikum so toll unterstützt, dass wir sehr gerne wieder kommen. Die momentane Situation macht aber jegliche Planung aber schwierig.