Seit 130 Jahren steht die Feuerwehr Naarn für die Bevölkerung im Einsatz
NAARN. Die Freiwillige Feuerwehr Naarn wird heuer 130 Jahre alt. Im Jahr 1891 wurde auf Initiative des Schlossmeisters und Hausbesitzers Johann Reisner die Feuerwehr mit 65 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben.
Sitz der neuen Wehr wurde das Gasthaus Schaurhofer-Lettner in Naarn. Nachdem Statuten und Dienstordnung verlesen wurden, folgte die Wahl des Kommandos, das sich aus Hauptmann Johann Reisner, Hauptmann-Stellvertreter Leopold Kunze, Schriftführer Georg Oberrieder, Kassier Michael Schaurhofer sowie Ulrich Foschum und Johann Lehner zusammensetzte. Relativ rasch wurde das Feuerwehrdepot instand gesetzt und ein Schlauchturm errichtet. Danach folgten Jahre ein Auf und Ab. Der erste Maskenball der FF Naarn fand statt. Erschwerte Bedingungen gab es beim Ersten Weltkrieg und mit der damit verbundenen Inflation sowie beim Zweiten Weltkrieg. 1938 beispielsweise wurde das Feuerwehrwesen des Landes an jenes des Deutschen Reiches angeglichen. Daher wurden die Feuerwehren Au, Baumgarten-Ruprechtshofen und Naarn zur Gemeindefeuerwehr Naarn zusammengelegt. Erst 1946 erfolgte die Rückgliederung der Löschzüge und es bestanden wieder drei Feuerwehren in der Gemeinde.
Unwetterkatastrophen hielten Kameraden im Einsatz
1954 hielten schwere Unwetter die Naarner Kameraden auf Trab. Dabei wurde eine Wasserhöhe, wie sie seit 1501 nicht mehr nachzuweisen war, gemessen. Vom 9. bis 20. Juli barg die Feuerwehr im Zuge dessen 19 Menschen, 384 Schweine, 178 Rinder und vier Pferde. Und auch 1991 standen die Kameraden aufgrund von Hochwasser im Dauereinsatz. Das Jahrhunderthochwasser 2002 überflutet 70 Prozent des Gemeindegebiets. Die FF Naarn stand 13 Tage im Einsatz. Im Pflichtbereich Naarn arbeiteten 20 Feuerwehren und das Bundesheer mit 408 Mann insgesamt über 7.000 Stunden. 2013 wurden die Donau-Pegelstände von 2002 zwar übertroffen, doch dank des neu errichteten Machlanddamms blieb die Gemeinde von größeren Schäden verschont.
Auch der Großbrand der Tischleier Haas in Au 2015 ist den Kameraden noch in Erinnerung. Insgesamt standen acht Feuerwehren und 120 Mann im Einsatz. Zum letzten großen Brand wurde die FF Naarn laut ihrer Festschrift 2018 gerufen, als ein landwirtschaftliches Objekt in Langackern in Brand stand.
Doch nicht nur Einsätze sind Teil der langen Feuerwehrgeschichte, sondern auch ein Weltrekordversuch. 835 Menschen bilden im Zuge des Zeltfestes zum 110-jährigen Jubiläum die Nummer 122.
Jubiläum feiern
Gefeiert wird das große Jubiläum nun am kommenden Wochenende beim dreitägigen Zeltfest. Am Freitag wird mit der Band Keep Cool und dem Motto Trachten Gaudi gestartet. Die Partynacht mit „Keep Cool feat. DJ Crush“ folgt dann am Samstag. Den Abschluss findet die dreitägige Sause am 1. August. Ab acht Uhr beginnt an diesem Tag der Festakt zu „130 Jahre FF Naarn“. Nach der Feldmesse um neun Uhr beginnt der Frühschoppen mit der Musikgruppe Gaudi-Express. Hüpfburgen und Luftrutschen, zur Verfügung gestellt von den Mükis, sollen den Kindern eine Freude bereiten.
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