Ofenholz boomt: „Die Nachfrage derzeit ist brutal“
WALDHAUSEN. Im Jahr 2000 haben Ursula und Josef Wimmer den Betrieb von den Eltern übernommen, bald kam die Entscheidung, von Milchwirtschaft komplett auf Forstwirtschaft umzustellen. Als Obmann des Vereines Ofenholz ist Josef Wimmer von der gemeinsamen Vermarktung mit anderen Betrieben nach wie vor überzeugt. Die Nachfrage steigt, alleine wäre das so nicht zu bewältigen.
Begonnen haben die Wimmers mit 30 Raummetern im Jahr, inzwischen verarbeiten sie das Zehnfache. „Wir sind damals auf die Marke ,Ofenholz‘ gestoßen und waren gleich begeistert. Als Einzelbetrieb hätten wir nie eine Chance, aber inzwischen haben wir aus der Idee viel gemacht“, so Josef Wimmer beim Betriebsbesuch des Landwirtschaftskammer-Präsidenten Franz Waldenberger.
Inzwischen müssen die Wimmers rund 20 Prozent Holz zukaufen. Der Verein hat inzwischen in Oberösterreich 76 Mitglieder. „Die Nachfrage ist schon länger brutal. Die Zeit ist unser größtes Problem. Die Leute müssen verstehen lernen, dass wir das Holz nicht aus dem Wald holen und dann verkaufen können“, so Wimmer. Dass sich aufgrund der gestiegenen Heizkosten und der Angst vor einem Blackout viele einen Ofen zu Hause zulegen, verschärft die Situation.
Neue Methode verkürzt Zeit beim Trocknen
„Wir haben einen Versuch gewagt, wie wir das Holz schneller trocknen können und zeigen das jetzt auch vielen Mitgliedern, damit wir effizienter werden“, erklärt Wimmer. Wenn die Bünde gleich mit 33-Zentimeter-Scheitern für die Trocknung vorbereitet werden, kann die Trocknungszeit von rund ein bis eineinhalb Jahren auf drei bis vier Monate verkürzt werden.
„Unsere Tochter schreibt auch eine Diplomarbeit über die Holztrocknung in der Forstwirtschaft, da waren sie an der Schule gleich ganz begeistert“, verraten Ursula und Josef Wimmer.
Faire Preise auch bei boomender Nachfrage
„Unsere Arbeit wird immer größer, aber das Schönste ist, dass wir miteinander arbeiten. Ich werde auch oft kritisiert, wenn ich Bedenken äußere. Das Wachstum sollte auch nicht zu schnell gehen, das Angebot muss auch mit der Nachfrage zusammenpassen. Wir wollen aber auch faire Preise weitergeben, der Konsument lässt sich da nicht mehr für dumm verkaufen.“ Das Grundprodukt sei teuer geworden, das müsse man dem Kunden auch erklären. „Es kommen aber auch schon Kunden und fragen, ob sie auf Raten zahlen können. Das ist einfach die Realität, auch der müssen wir ins Auge schauen.“ Vermarktet werden Ofenholz, Anzündholz, aber auch Holz zweiter Qualität und natürlich auch Hackschnitzel und Rundholz.
Mehr Infos:www.ofenholz.at
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