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Wirbel um Spende: Mauthausener Gemeinderat soll Identitäre unterstützt haben

Online Redaktion, 23.10.2023 16:48

MAUTHAUSEN. Der Mauthausener FPÖ-Gemeinderat Sascha Grünsteidl soll die rechtsextremen Identitären mit einer Spende unterstützt haben. Vertreter von ÖVP, SPÖ und Grünen reagieren betroffen und fordern volle Aufklärung.

Nur wenige Tage, bevor die Vorwürfe bekannt wurden, ehrte Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (r.) Sascha Grünsteidl für seine Verdienste um die Jugend als Bezirksobmann der Freiheitlichen Jugend. (Foto: Land OÖ/Krenn)

Seine mutmaßliche Sympathie für die rechtsextremen Identitären bringt den Mauthausener Gemeinderat Sascha Grünsteidl in Bedrängnis. Der freiheitliche Mandatar und Obmann der FPÖ Naarn scheint laut Medienberichten auf einer Spenderliste der Identitären auf. Öffentlich gemacht hatte dies die Plattform „Stoppt die Rechten“, der die Spenderliste des Verfassungsschutzes vorliegt.

Bestürzung im Gemeinderat

Im Mauthausener Gemeinderat sorgt dieser Verdacht für große Bestürzung. „Wir Mauthausner Gemeinderäte sind uns unserer Verantwortung, insbesondere aufgrund der schrecklichen Geschichte unseres Ortes, bewusst“, betonen Leonhard Salinger und Elisabeth Preslmair (beide ÖVP), Franz Aigenberger und Walter Hofstätter (SPÖ) sowie Andrea Hennerbichler (Grüne) in einer Stellungnahme. „Wir sind tief betroffen, wenn ein Mitglied des Gemeinderates unserer Marktgemeinde durch Spenden die Identitären unterstützt, verurteilen dies auf das Schärfste und fordern volle Aufklärung“, so die Lokalpolitiker weiter.

Land ehrte Grünsteidl wenige Tage zuvor

Prekär macht den Fall auch die Tatsache, dass ÖVP-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer Grünsteidl erst vor wenigen Tagen für sein Engagement in der Jugendarbeit geehrt hatte – denn Grünsteidl ist auch Bezirksobmann der Freiheitlichen Jugend im Bezirk Perg. „Zum Zeitpunkt der Ehrung war die mutmaßliche Spende nicht bekannt“, betont ein Sprecher des Landesrats gegenüber Tips. „Dem Land OÖ sind die gegenständlichen Vorwürfe nicht bekannt beziehungsweise konnten wir diese bis dato nicht verifizieren. Sobald diese an uns übermittelt werden, werden wir sie zur sicherheitspolizeilichen Überprüfung weitergeben“, teilt der Sprecher weiters mit.

Sascha Grünsteidl selbst war bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar.


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