Zwirnknopf-Museum: Denkmal für den „Arme-Leute-Knopf“ gesetzt
PREGARTEN. Sabine Krump, die Knopfmacherin und Eva-Maria Raber, die Mühlviertler Fee, haben dem Zwirnknopf in Pregarten ein Denkmal gesetzt. Im neu geschaffenen Zwirnknopf-Museum werden Geschichten rund um die früher notwendige Heimarbeit der Zwirnknöpfenäherei erzählt und besondere Exemplare gezeigt.
In einem schmalen Häuschen am Stadtplatz 2 haben Krump und Raber ihre „Knopfstubn und Schmuckschmiede“ untergebracht und in der einstigen Seifensiederei ein Zwirnknopf-Museum geschaffen. „Mir ist es wichtig, Geschichte und Geschichten weiterzugeben und Traditionen zu bewahren“, begründet Krump die Schaffung des Museums.
„Meine Oma und auch meine Mutter, als fünfjähriges Mädchen, haben wie viele ärmere Leute die kleinen zwirnenen Bettwäscheknöpfe als notwendiges Zubrot genäht. Die weißen Bettwäscheknöpfe wurden auch „Arme-Leute-Knopf“ genannt.“ Heute hat sich das Image des Werkstückes geändert. Zwirnknöpfe sind zur Handwerkskunst geworden, die vor allem als Schmuck an Kleidung, an Hüten, Taschen oder als Ketten in bunten Farben getragen werden und auf Kunsthandwerksmärkten ausgestellt werden.
Besonderheiten und ältester Zwirnknopf
Im Zwirnknopf-Museum werden besondere Stücke gezeigt und auch erklärt, wie früher Frauen im Armenhaus bei schwummrigem Kerzenlicht die Zwirnfäden auf die Blechringerl aufschlugen und Kinder diese ausnähen mussten. Auch der wahrscheinlich älteste Zwirnknopf der Welt befindet sich in der Sammlung von Krump. „Durch eine Zufallsbekanntschaft hat mir eine 92-jährige Frau den Knopf übergeben, der mehr als 350 Jahre alt ist“, erzählt Krump. „Sie hat mich zur „Bewahrerin für bestimmte Zeit“ ernannt, weil sie erkannt hat, mit welcher Leidenschaft ich Zwirnknöpfe sammle.“
Schöne Einzelstücke und Besonderheiten werden in Pregarten ausgestellt und mit Erzählungen und Geschichten verbunden. „Sabine nimmt mit ihren Erzählungen die Menschen mit in eine andere Welt“, sagt Eva-Maria Raber. Die Knopfmacherin Sabine Krump und die Gold- und Silberschmiedin Eva-Maria Raber lassen sich bei ihrem Kunsthandwerksschaffen auch über die Schulter schauen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden