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Josef Hader über sein Regiedebüt "Wilde Maus"

Ariane Zeilinger, 07.02.2017 12:52

PUCHENSTUBEN. Vor rund einem Jahr wurde rund um das Alpenhotel Gösing der Showdown zu Josef Haders Regiedebüt „Wilde Maus“ gedreht. Am 11. Februar feiert der Film bei der 67. Berlinale Weltpremiere. Tips konnte den Film vorab sehen und interviewte Josef Hader.

Foto: Wega Film
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Tips: Von wem wurden die Drehorte gewählt, beziehungsweise wie kam es dazu, dass der Showdown bei Puchenstuben gedreht wurde?

Josef Hader: Das sucht der Regisseur aus! Die Gegend ist so schön, dass sie als Hintergrund dafür entschädigt, dass ich im Vordergrund nackert durch den Schnee laufe.

Tips: Sie haben das Drehbuch zu „Wilde Maus“ selbst geschrieben, selbst Regie geführt und darüber hinaus noch die Hauptrolle gespielt. Würden Sie dies nochmal tun?

Hader: Ja. Es war kein Spaziergang, aber von vorne bis hinten ein wunderschönes Arbeiten.

Tips: Wie schwierig ist es die Rollen des Regisseurs und des Hauptdarstellers gleichzeitig zu übernehmen? Oder ist es sogar ein Vorteil, wenn Sie als Regisseur sich selbst als Hauptdarsteller anleiten?

Hader: Es hat Vor- und Nachteile. Man muss dem Schauspieler nicht so viel erklären. Die Gefahr ist natürlich, dass man überfordert ist und keines von beiden gut macht. Ist aber eher nicht passiert.

Tips: Würden Sie - wenn es möglich wäre - noch etwas am Film ändern?

Hader: Gute Frage! Eigentlich nicht. Ich hab ein Jahr damit verbracht, den Film zu schneiden und fertigzustellen, jetzt soll er zum Publikum. Ich denk mir, ich hab alles getan, was möglich war. Besser kann ichs zur Zeit nicht.

Tips: Im Film spielen Sie einen rachsüchtigen Musikkritiker. Mit welcher Kritik rechnen Sie? Auch im Hinblick auf die bevorstehenden 67. Berlinale, bei der ihr Film mit im Rennen ist.

Hader: Wenn man im Wettbewerb der Berlinale ist, kann auch ein rauerer Wind wehen, da wird der Film sicher sehr genau angeschaut. Insgesamt hab ich eher gute Reaktionen, aber vielleicht verstellen sich die Journalisten, die ich treffe. Schaun wir einmal.

Tips: Haben Sie damit gerechnet, dass ihr Film vor dem offiziellen Filmstart bei der Berlinale ausgezeichnet werden könnte?

Hader: Nein! Dass eine Komödie in den Wettbewerb kommt, ist eine große Ausnahme. Und eine große Ehre. Da muss ich gar nichts mehr gewinnen- dabeisein ist Alles!

Tips: Gibt es eine Szene, die ihnen vom Dreh besonders im Gedächtnis blieb?

Hader: Sehr viele! Die Schlussszene mit Pia Hierzegger war schauspielerisch am schwierigsten, der Kampf mit Jörg Hartmann körperlich eine Herausforderung. Am einfachsten war in Unterhosen bei Minusgraden durch den Schnee rennen, da muss man gar nichts spielen, da ist einem automatisch kalt.

Tips: Wie lange dauerte die Arbeit insgesamt? Vom Beginn des Drehbuches bis zur Fertigstellung des Filmes?

Hader: Vier Jahre. Aber nicht in einem durch.

Tips: Sie stammen aus Nöchling. Besitzen denn alle Waldviertler schwarzen Humor?

Hader: Das weiß ich nicht, und die Lage ist komplizierter: mein Vater und meine Oma sind südliche Mühlviertler gewesen, und in Nöchling ist man mehr zum Donautal orientert als zum Waldviertel hinauf. So gesehen bin ich mehr so eine Donau-Mischung. Da sind ja schon seit der Völkerwanderung alle möglichen Leute durchgezogen.

Tips: Was bevorzugen Sie zu spielen: Kabarett oder im Spielfilm?

Hader: Das Schöne ist die Abwechslung!

Tips: Mit welchen drei Worten würden Sie die Arbeit ihres Regiedebüts beschreiben?

Hader: Schön! Spannend! Herausfordernd!


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