"Geschockt" nach einer Stunde Müllsammeln am Kraftwerk Traun-Pucking
PUCKING/ANSFELDEN. In einer Facebook-Gruppe haben zwei junge Ansfeldnerinnen ihre Ausbeute nach einer Müllsammelaktion am Kraftwerk Traun-Pucking geteilt. Besonders die vielen Zigarettenstummel schockten die Freundinnen.
Die Freundinnen Katharina Buchner und Isabel Minichberger, beide aus Ansfelden, haben am Mittwochabend, 21. August, rund um das Kraftwerk Traun-Pucking etwa eine Stunde lang den herumliegenden Müll aufgesammelt.
Aktion auf Facebook geteilt
„Geschockt waren wir über die beachtliche Menge an Müll, die wir in dieser kurzen Zeit gefunden hatten“, erzählt Isabel in einer E-Mail an Tips. Sie hat die Fotos der Aktion in der öffentlichen Facebook-Gruppe „Was ist los in Traun“ veröffentlicht. Die Resonanz war groß: Am Sonntagvormittag hatte der Beitrag 229 Reaktion, 45 Kommentare und war 34 Mal geteilt worden.
„Besonders schlimm war, dass Leute offensichtlich nach einer Grillerei am Traunufer alles stehen und liegen gelassen haben: Fleischverpackungen, Feuerzeuge, unzählige Getränkedose, Flaschen - und daneben noch das leere Plastiksackerl, mit dem alles hin-, aber nicht mehr weg gebracht wurde“, sagt Isabel.
Gefährliche Zigarettenstummel
„Die vielen herumliegenden Zigarettenstummeln geben sehr zu denken. Ein einziger davon kann laut meinen Recherchen 40 bis 60 Liter Wasser verunreinigen, was ich in der unmittelbare Nähe eines Flusses besonders bedenklich finde“, sagt Isabel. Sie hat richtig recherchiert: Der Naturschutzbund warnt, dass in einem Zigarettenstummel bis zu 4.000 schädliche Stoffe enthalten sind. Ein Zigarettenstummel kann 40 bis 60 Liter Grundwasser verunreinigen. Sowohl der Filter, als auch der Tabakrest sind umweltschädlich.
Für die Müllsammelaktion gab es keinen konkreten Anlass. „Wir sind sportlich sehr gerne und oft in der Gegend zum Rad fahren, Inlineskaten oder Laufen unterwegs. Da ist uns aufgefallen, wie viel eigentlich an Müll in der Au herumliegt, und so haben wir den Entschluss gefasst, einmal zu Fuß zu kommen und etwas aufzusammeln. Außerdem liegen uns Natur und Tiere sehr am Herzen“, sagt Isabel.
Bekanntes Problem
Isabel und Katharina sind nicht die einzigen, denen die Umweltverschmutzung auffällt. Isabel: „Vor Ort hatten wir noch eine nette Unterhaltung mit einem Herrn, der regelmäßig an der Traun badet und diese Umweltverschmutzung schon lange beobachtet. Er hat erzählt, dass er oft Leute, die unachtsam ihren Müll in die Sträucher werfen, zurechtweist, aber den meisten ist das egal.“
Andere motivieren
„Gepostet haben wir den Beitrag aber natürlich nicht der Anerkennung wegen, sondern wir hoffen dadurch einigen die Augen für ihre Umwelt öffnen zu können und vielleicht sogar jemanden zu inspirieren, so etwas auch einmalmal zu machen, denn jeder noch so kleine Handgriff hilft und ist besser, als weg zu schauen“, sagt Isabel abschließend.
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