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Ein ganzer Ort putzt sich für das musikalische Großereignis im Sommer heraus

Martina Gahleitner, 10.05.2017 08:00

PUTZLEINSDORF. Ein ganzes Dorf wird Bühne, heißt es, wenn ab 22. Juli die Leinenhändlersaga in Putzleinsdorf aufgeführt wird. Das nimmt man hier ganz wörtlich: Das Ambiente-Team arbeitet eifrig daran, den Ort herauszuputzen und einen schönen Rahmen für die Vorstellungen zu schaffen. Auch die Bewirtung erfolgt ganz so, wie es zur Zeit des Stücks, Ende des 19. Jahrhunderts, üblich war.  

  1 / 3   Anna Huber, Karl Kastner, Erwin Hackl, Hildegard Gierlinger und Berta Prechtl (v. l.) sorgen mit vielen Helfern für das passende Rundherum bei der Leinenhändlersaga. Foto: Gahleitner

Wenn man durch Putzleinsdorf fährt, merkt man schon jetzt, dass heuer etwas Besonderes bevorsteht: Der Ortsbrunnen und die Bauminseln sind mit alten Fässern, Spinnrädern und Blumen geschmückt, Leinenhändlersaga-Fahnen wehen im Wind. Um sichtbar zu machen, welch große Bedeutung der Leinen früher hatte, wird auch ein Leinfeld bei der Ortseinfahrt angelegt, verrät Hildegard Gierlinger, die sich gemeinsam mit Anna Huber um den Ambiente-Bereich angenommen hat. „Wir wollen den Besuchern einen schönen Rahmen für die Vorstellungen bieten und sie auch einladen, ein paar schöne Stunden in Putzleinsdorf zu verbringen“, sagt Gierlinger und weist damit auf das Rahmenprogramm hin: An den Tagen, an denen Vorstellungen stattfinden, gibt es geführte Marktspaziergänge: vorbei am Leinfeld, hin zu historischen Besonderheiten, wie den Markttisch oder dem Pranger, und auch zu den Häusern, in denen die Geschichte der Leinenhändlersaga spielt.

Alte Unterhosen und Bettzeug im Vitum

Im Vitum erwartet Interessierte eine Ausstellung rund ums gewebte Leinen: Alte Unterhosen, Tischtücher, Bettzeug, aber auch Neues aus Putzleinsdorfer Leinen wird gezeigt; dazu gibt es Vorführungen am Spinnrad und Webstuhl sowie Führungen durch die Hanrieder-Stube.

Leinen-Pfoad für die Helfer

Passend  zum Thema bekommen auch die Helfer Leinen-Pfoad und Schürze, in dem sie dann Typisches für diese Zeit auftischen. „Speckbrote, Bratlbrote, Erdäpfelkäs- oder Schmalzbrote bringen wir im Rahmen des Stücks und natürlich auch in der Pause auf den Tisch“, berichten die Bewirtungs-Chefs Berta Prechtl und Erwin Hackl. Dazu gibt es Krapfen, Pofesen und gebackene Mäuse, die der Inbegriff der Mehlspeis waren, „Schmalzgebackenes gehörte damals zu jedem Fest dazu“, weiß Prechtl. Die Gastronomie wird ebenfalls die normale Speisenkarte um Schmankerl von anno dazumal ergänzen.

Da muss man dabei sein

Damit die insgesamt zehn Aufführungen reibungslos über die Bühne gehen, krempeln an die 200 Helfer von allen Vereinen und Gruppierungen des Ortes die Ärmel hoch. „Die Freude und Euphorie ist schon im Vorfeld spürbar und wächst, je näher die Vorstellungen rücken. Da mag man einfach dabei gewesen sein, sonst hat man was  versäumt“, spricht Berta Prechtl für viele Putzleinsdorfer. Anna Huber ergänzt: „Es ist so schön, wie sich alle reinhängen. Und die Ideen gehen uns noch lange nicht aus.“

Zwei Schauplätze

Für die Infrastruktur bei der Leinenhändlersaga zeichnet Karl Kastner verantwortlich. Zwei Bühnen werden dafür aufgebaut: Zum einen die Hauptbühne am Parkplatz des Vitum mit einer Tribüne aus Stahlkonstruktion; von dort geht es gegen Ende des ersten Aktes in einer Prozession mit Musikkapelle, Trachtengruppe, Kirchenchor, Schulklasse auf den Marktplatz zur zweiten Bühne. Die Zuschauer werden auf Biertischen und Bänken sitzend Teil der Handlung und bekommen die Festjause aufgetischt. Der Verkehr wird während der Vorstellungen umgeleitet. Ausreichend Parkplätze stehen bei Sportplatz-Areal zur Verfügung. 

Premiere ist am 22. Juli (20 Uhr); weitere Aufführungen finden am 26., 27., 28., 29. Juli, 2., 3., 4., 5. August jeweils um 20 Uhr sowie am 30. Juli um 18 Uhr statt. Vorverkauf bei allen Raiffeisenbanken und unter www.leinenhändlersaga.at.

Am Sonntag, 30. Juli, wird zudem um 9.30 Uhr die Messe von Joseph Hofer und Anton Wögerbauer vom NordwaldKammerchor und Kirchenorchester in der Pfarrkirche aufgeführt.


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