Junge kreative Filmemacher drehten in Ried und Umgebung
Ried/Tumeltsham. Mittlerweile ist sie eine Tradition: Die Kinopremiere des Österreichischen Jugendfilmverbands. Jedes Jahr seit Gründung des Vereins im Jahr 2016 durften die jungen Filmemacher im Starmovie Ried die aktuellen Projekte einem interessierten Publikum präsentieren. So wird auch dieses Jahr wieder eine Premiere stattfinden: Am Freitag, 20. März, um 18 Uhr, lädt der Österreichische Jugendfilmverband dazu ein.
Ganz nach dem Vereinsmotto „Gemeinsam vor und hinter der Kamera“ arbeiteten die Mitglieder des Jugendfilmverbands zusammen, um die Kurzfilme von zwei ihrer Kollegen, Clemens Genböck, Student an der Wirtschaftsuniversität Wien, und Alexander Hörl, Schüler am Bundesrealgymnasium Ried, vom Drehbuch in bewegte Bilder zu verwandeln. Dabei sind zwei sehr unterschiedliche, sehenswerte Werke entstanden.
Das Publikum macht den Film
In „Die Odyssee des Fraunz“ geht es um Franz, einen Drangler, wie er im Buche steht. Doch nun steht er vor seiner größten Herausforderung: dem Nachhauseweg. Ein komplexer Charakter mit tief liegenden Problemen, ein Opportunist, der jeden Tag aufs Neue nimmt, oder doch einfach nur ein hoffnungsloser Drangler? „Diese und noch viele weitere Labels könnte man Franz aufdrücken. Aber die endgültige Entscheidung muss jeder Zuschauer für sich selbst treffen“, so Regisseur und Drehbuchautor Clemens Genböck.Auch der zweite Film – „Godfather“ – lässt dem Publikum viel Interpretationsspielraum. Er stellt die Zuschauer und den Protagonisten Raphael vor ein Rätsel, da nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick aussieht: Die junge Selina hütet ein gefährliches Geheimnis. Um die Wahrheit über seine Freundin herauszufinden, lässt Raphael sich auf ein gefährliches Spiel mit dem blinden Agnus ein. Kann er in einer Partie Schach das Geheimnis lüften?
Deutsch statt Englisch
Der österreichische Jugendfilmverband hat sich vor ein paar Jahren dazu entschieden, Deutsch anstelle von Englisch als Sprache der Filme zu verwenden, um sich von dem Trend abzusetzen, alles auf Englisch zu produzieren. In „Godfather“ wird ein umgangssprachliches Deutsch verwendet, das sich eher am Standard orientiert. „Die Odyssee des Fraunz“ ist hingegen von unterschiedlichen Dialekten geprägt, die die Schauspieler auch in ihrem Alltagsleben sprechen. Dadurch ist es besonders authentisch österreichisch, aber musste auch mit standarddeutschen Untertiteln versehen werden, um für das Publikum im überregionalen deutschsprachigen Bereich verständlich zu bleiben. So wird die Vielfalt der deutschen Sprache auch in den Filmen widergespiegelt.
Regionale Produktion in und um Ried
Zu den Drehorten zählten dieses Mal wieder öffentliche und private Grundstücke im Bezirk. Neben Häusern und Wohnungen in Utzenaich fanden die Drehs im Rieder Stadtpark und auf den ruhigeren Straßen Neuhofens statt – natürlich mit Genehmigung der Privatpersonen und der Gemeinden. Außerdem wurde das Gasthaus „Zum Felx“n“ in Schildorn in Szene gesetzt.
Persönliches Kennenlernen bei der Kinovorstellung
Wer das Ergebnis sehen möchte, mehr über die mögliche Mitgestaltung im Jugendfilmverband erfahren oder die jungen Kreativen einfach persönlich kennenlernen möchte, hat dazu am 20. März die Möglichkeit. Die Ergebnisse der letzten Filmprojekte werden um 18 Uhr im Star Movie Ried gezeigt. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion können die Filmemacher, Schauspieler und die Crew kennengelernt werden.
Kostenlose Tickets
Die Tickets sind kostenlos und können ganz einfach unter www.jugendfilmverband.at/kinopremiere-2020 reserviert werden.
Die Hälfte der Filmcrew kommt aus dem Bezirk Ried
Wer steckt nun hinter dem Jugendfilmverband, der seinen Vereinssitz in Neuhofen hat. Der Vorstand, den man unter https://www.jugendfilmverband.at/team sehen kann, besteht beinahe ausschließlich aus ehemaligen Schülern des Bundesrealgymnasiums Ried.
Der Verein hat knapp 50 Mitglieder, wovon die Hälfte aus dem Bezirk Ried kommt, auch wenn viele von ihnen derzeit nicht im Bezirk Ried wohnen, weil sie studieren. „Von den 27 Mitwirkenden sind nur sechs nicht aus Ried und Umgebung. Bei „Die Odyssee des Fraunz“ haben wir außerdem mit der regionalen Punkband „Intoxikation“ zusammengearbeitet. Ihr Song „Des Greßte auf da Welt“ ist der Titelsong zum Film und die Bandmitglieder treten als Statisten auf“, weiß die Riederin Claudia Mattes (21), die derzeit Germanistik in Wien studiert und Kassier-Stellvertreterin des Vereins ist. Die gesamte Filmcrew ist zwischen 17 und 26 Jahre alt, mit Ausnahme der gecasteten Schauspieler. „Die sind etwas älter, um eine authentischere Wirkung des Settings, wie der ältere Wirt im Wirtshaus und Franz als älterer Mann, zu erzielen“, so Claudia Mattes.
Kontakt
Die Mitglieder des Jugendfilmverbandes freuen sich über Unterstützung und nehmen gerne neue Mitglieder auf. Interessierte können unter https://www.jugendfilmverband.at/kontakt oder office@jugendfilmverband.at Kontakt aufnehmen.
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