Rieder Panzergrenadiere stehen im Herbst im Fokus des Bundesheeres
RIED. In den nächsten Monaten häufen sich die Aufgaben für das Panzergrenadierbataillon 13. Im Mittelpunkt stehen die Aufstellung des Bataillonskommandos und der Stabskompanie KPE sowie die Vorbereitung für die Eingliederung in die EU-Battle-Group.
„So ein Jahr hatten wir noch nie!“, sagt Bataillonskommandant Oberst Alfred Steingreß, der seit 1993 fast durchgehend beim Bataillon ist.
EU-Battle-Group
Österreich wird einen Teil der EU-Battle-Group (EUBG) stellen, der rasch verfügbaren Einheit für internationale Einsätze. Alle österreichischen Teile der EUBG werden in Ried zusammengezogen, ausgerüstet und ausgebildet und nehmen dann an der Übung „Quick Lion“ in Deutschland teil. Bis Ende dieses Jahres soll die Aufstellung und Ausbildung beendet und nach der nationalen auch die internationale Evaluierung abgeschlossen sein.
Allentsteig
Zudem findet im Dezember auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig die Übung „Handwerk 17“ statt. Steingreß: „Insgesamt werden wir zwei Monate nicht da sein.“ Und er fügt an: „Die Panzergrenadiere sind eine gefürchtete Waffengattung. Die Ausbildung ist fordernd, aber gut.“
Um diese Aufträge erfüllen zu können, werden ständig Leute gesucht. Aktuell braucht das Bataillon 40 Soldaten – vor allem für die Kaderpräsenzeinheit, die zur Gänze aus Berufssoldaten besteht.
Arbeitgeber Bundesheer
Das Bundesheer präsentiert sich immer mehr als attraktiver Arbeitgeber. Die Bezahlung der Militär-Vertragsbediensteten ist gut, es gibt eine Vielzahl interessanter Tätigkeiten – „gerade auch für Frauen“, wie Oberst Steingreß anmerkt – und das Heer ist auch nach der Zeit als Soldat noch großzügig: Wer sich für drei Jahre verpflichtet und damit akzeptiert, in dieser Zeit für sechs Monate im Ausland eingesetzt zu werden, hat danach die Möglichkeit, in der Privatwirtschaft eine andere Ausbildung zu absolvieren.
Das Heer zahlt dabei ein Jahr lang 75 Prozent des Grundgehalts weiter und übernimmt Kosten bis zu etwa 33.000 Euro. Wer die maximalen neun Jahre als Zeitsoldat beim Bundesheer war, „kann dann schon ein Ministudium absolvieren“.
Nur ein Drittel
Um diese Chance zu nutzen, müssen die Bewerber allerdings einige Kriterien erfüllen – was bei weitem nicht immer gelingt. Oberst Steingreß: „Wenn wir 40 Leute einstellen wollen, brauchen wir 120 Bewerber.“
Kriterien
Führerscheinentzug oder Spielschulden seien k.o.-Kriterien, sagt der Bataillonskommandant. Wichtig seien auch die Gesundheit und gewisse geistige Voraussetzungen. Die körperliche Fitness ist noch das geringste Problem – wer daran scheitert, kann die Prüfung wiederholen; dafür gibt“s vom Heer sogar Beratung und Trainer. Dass die Limits zu hoch sind, bestreitet der Oberst: „Der körperliche Zustand der Stellungspflichtigen wird schlechter.“
Voraussetzung für die Offizierslaufbahn ist die Matura bzw. Studienberechtigung.
Kundenbüro
Wer an einem Job beim Bundesheer interessiert ist, kann direkt in der Kaserne vorbeischauen – das Heerespersonalamt bietet jeden Montag und bei jeder Veranstaltung ein „Kundenbüro“ (Tel. 0664/6222782) an – oder sich auf der Homepage informieren.
Veranstaltungen
Anfang September kommen zu den militärischen Aufgaben der 13er noch einige Veranstaltungen für die Öffentlichkeit dazu.
Girlscamp
Den Auftakt macht ein Girlscamp vom 1. bis 3. September. Dabei können junge Frauen knapp drei Tage lang „einrücken“ und sich den Miltiärbetrieb vom Ausrüsten bis zur Ausbildung am Gerät anschauen. Oberst Steingreß: „Wir hoffen auf 100 Teilnehmerinnen. Das Programm wird sehr interessant.“
Tag der offenen Tür
Praktisch gleichzeitig finden am 1. September eine Angelobung und am 2. September ein Tag der offenen Tür in der Kaserne statt.
Auf der Rieder Messe wird das Heer vom 6. bis 10. September mit einer Leistungsschau vertreten sein.
Am 9. September folgt der „Tag der Stellungspflichtigen“, bei dem die Wehrpflichtigen und ihre Angehörigen einen Eindruck von den Rieder Panzergrenadieren bekommen können.
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