Drei Medaillen und viele Emotionen
WALDZELL. Sensationell erfolgreich war das von Wolfgang Pirker (Waldzell) zusammengestellte österreichische Nationalteam bei den 2. Tischtennis-Weltmeisterschaften für Parkinson-Betroffene in Berlin.
Pirker, selbst seit 21 Jahren an Parkinson erkrankt und leidenschaftlicher Tischtennisspieler, hatte erst im Frühjahr von dieser WM erfahren. Daraufhin stellte er beinahe im Alleingang ein insgesamt sechsköpfiges Team zusammen (Tips berichtete), das nach einem kurzen „Trainingslager“ in Wels die Reise nach Berlin wagte – und dort sensationelle Erfolge feierte.
Die Wienerin Negin Schaller gewann in ihrer Klasse die Goldmedaille und holte im Damen-Doppel mit Hermine Hofner (NÖ) sowie im Mixed-Doppel mit ihrem deutschen Partner Andreas Moroff jeweils die Bronzemedaille.
Pirker schaffte mit seinem Doppel-Partner Hans Puhr zwei Siege in den Gruppenspielen und den Aufstieg als Zweite. Im Viertelfinale scheiterten sie dann an den Dänen Jessen und Plum-Hansen, die Bronze holten.
Im Einzel startete Pirker am ersten Tag mit zwei souveränen Siegen, verlor das dritte Spiel gegen Mirko Kozar aus Slowenien, stieg aber wieder als Zweiter auf und bekam es im Achtelfinale mit dem Schweden Jörgen Sjöstedt zu tun, gegen den er in drei Sätzen verlor. Pirker nahm die Niederlage locker: „Ich schied aus, war mit der Arbeit fertig und er musste weiterrackern ... und wurde Weltmeister!“
In der Flut der Eindrücke waren die sportlichen Erfolge neben den Begegnungen mit anderen sportlich aktiven Parkinson-Betroffenen aber nur ein Aspekt, berichtet Pirker: „Diese fünf Tage in Berlin waren so schön und so anstrengend und so belebend und so voller Emotionen...“
Jetzt gilt für ihn und das ÖTTV-Team: „Nach der WM ist vor der WM.“ Die WM 2022 geht in Zagreb in Szene. Da wollen er und die meisten seiner Mitstreiter wieder dabei sein.
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