„Meine Leidenschaft für das Backen habe ich schon früh entdeckt“
HOHENZELL. Äußerst erfolgreich verlief das Jahr 2021 für die 21-jährige Hohenzellerin Elisabeth Lindner. Im Frühjahr nutzte sie den Lockdown für die Vorbereitung zur Meisterprüfung, die sie im April abgelegt hat. Seit Juni hat die Hohenzellerin ein Kleingewerbe angemeldet. Tips sprach mit der Konditorin über ihren Beruf und ihre Ziele.
Tips:Was würden Sie Personen mit auf den Weg geben, die Konditor werden möchten?
Elisabeth Lindner: Wie in jedem Beruf ist das Wichtigste das Interesse an der jeweiligen Tätigkeit. Es lässt sich vieles erlernen, so ist es auch nicht schlimm, wenn anfangs nicht alles so gelingt wie erhofft. Mit der Zeit bekommt man die nötige Übung. Mit der Freude zum Beruf überwindet man auch so manche Niederlage.
Tips: Warum sind Sie Konditorin geworden und wo haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?
Elisabeth Lindner: Meine Leidenschaft zum Backen habe ich schon früh entdeckt. Mir gefällt es, kreativ zu arbeiten und süße Kreationen für besondere Anlässe zu schaffen. Meine Lehre konnte ich bei der Konditorei Prenninger in Ried absolvieren und bin auch jetzt als Meisterkonditorin dort beschäftigt.
Tips: Welche Rolle spielen Genauigkeit und Fingerfertigkeit für Ihre Tätigkeit?
Elisabeth Lindner: Für ein gutes Gelingen der Gebäcke ist das Einhalten von Temperatur und Mengenangaben sehr wichtig. Außerdem muss im Lebensmittelbereich sehr sauber gearbeitet werden. Bei Modellierarbeiten und Verzierungen braucht man eine gewisse Fingerfertigkeit und eine ruhige Hand und viel Geduld.
Tips: Welche fachlichen Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften sollte man für den Beruf mitbringen?
Elisabeth Lindner: Besonders wichtig finde ich den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln und ein Gespür für geschmacklich und optisch ansprechende Bäckereien. Außerdem sollte man offen für Neues sein sowie Geduld und Ausdauer mitbringen. Die fachlichen Fähigkeiten lassen sich erlernen, wenn man Kritik annehmen kann und sich stets verbessern möchte.
Tips: Welchen kreativen Spielraum kann der Beruf bieten?
Elisabeth Lindner: Allein aus Zucker und Schokolade lassen sich mit den verschiedensten Techniken kunstvolle Kreationen erschaffen. Immer wieder lassen sich alte Arbeitsweisen neu integrieren. Alles ist erlaubt, was gut schmeckt und auch optisch schön aussieht.
Tips: Was fasziniert Sie so an Ihrem Beruf?
Elisabeth Lindner: Mich fasziniert, immer wieder mit meinen Torten und Süßspeisen ein kleiner Teil von persönlichen Feierlichkeiten meiner Kundschaften zu sein. Es ist eine Freude, wenn ich als Rückmeldung positive Kritik bekomme und alles so geworden ist, wie es sein sollte. So überraschend und vielschichtig wie die Mode ist, ist auch das Backen immer dem Kundenwunsch anpassbar. Es ist ein tolles Gefühl, mit den eigenen Händen kleine Kunstwerke zu kreieren.
Tips: Was ist schwieriger für Konditoren, diese feine Handwerkskunst oder die Kreativität, stets Neues zu erfinden?
Elisabeth Lindner: Für die feine Handwerkskunst bedarf es viel Übung und sie ist in gewisser Weise erlernbar. Die Kreativität wird immer wieder aufs Neue mit speziellen Kundenwünschen gefordert, diese Sonderanfertigungen sind aber besonders reizvoll für mich.
Tips: Welche Trends gibt es derzeit?
Elisabeth Lindner: Zurzeit kann ich beobachten, dass auch bei Kuchen und Torten auf regionale und natürliche Produkte und Zutaten Wert gelegt wird. Sofern es möglich ist, verwende ich deshalb selbst eingekochte Marmelade aus heimischen Früchten. Um am Puls der Zeit zu sein, bin ich auch als elisabeth-lindner-konditorei auf Instagram zu finden, weil sich viele Interessierte vor einer Bestellung ansprechende Inspirationen aus dem Internet holen.
Tips: Backen ist auch in TV-Shows ein Thema. Schauen Sie solche Sendungen?
Elisabeth Lindner: Natürlich sehe ich mir auch diese Sendungen an, aber wahrscheinlich mit anderen Augen als die meisten. Es sind neue Denkanstöße dabei, außerdem sind diese Sendungen ja auch unterhaltsam.
Tips: Sie haben auch die Meister-Urkunde der Konditoren einschließlich Lebzelter- und der Kanditen-, Gefrorenes- und Schokoladenerzeugung. Was darf man sich darunter vorstellen?
Elisabeth Lindner: Konditorei ist längst nicht mehr, dass nur Torten und Gebäcke gefertigt werden. Mit der umfangreichen Ausbildung erhält man auch Wissen über Lebzelter- und Kanditenerzeugung. Außerdem lernt man alles über die Herstellung von Speiseeis, Schokolade und vieles mehr.
Tips: Neben Kuchen, Keksen, Torten fertigen Sie auch Pralinen, machen Fondantmalerei, was haben Sie noch im Angebot?
Elisabeth Lindner: Ich biete Torten für alle Anlässe nach Kundenwunsch an, besonders häufig Hochzeitstorten. Gerne fertige ich auch spezielle und ausgefallene Modellierarbeiten nach Kundenwunsch an. Außerdem backe ich süße Buffets, Schaumrollen und Süßspeisen aller Art.
Tips: Machen Sie ausschließlich Auftragsarbeiten?
Elisabeth Lindner: Im Advent stehe ich gerne auf Weihnachtsmärkten und verkaufe Pralinen und Kekse. Torten und Anlassbäckereien werden auf Bestellung gebacken.
Tips: Sie haben seit letztem Juni ein Kleingewerbe angemeldet, wie läuft es an?
Elisabeth Lindner: Ich war überrascht, dass alleine durch Mundpropaganda vieles bestellt wurde. Ich bin zufrieden und überzeugt, wenn sich die Corona-Lage ändert und wieder Hochzeiten und Feiern im größeren Rahmen stattfinden können, dass auch mehr Gebackenes benötigt wird.
Tips: Sie haben sich mit 21 Jahren selbstständig gemacht. Was möchten Sie noch erreichen?
Elisabeth Lindner: Zurzeit bin ich bei Prenninger angestellt und backe die Bestellungen in meiner Freizeit. Langfristig gesehen würde es mich freuen, wenn ich davon leben könnte und zu Hause vollständig meiner Backleidenschaft nachgehen könnte. Bestellungen nehme ich gerne unter der Telefonnummer 0677/61206167 entgegen.
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